Die ausgezeichneten Projekte 2024
„Inklusions-Café“ – Kirchheim am Neckar
Im Rahmen eines Projekts an der Gemeinschaftsschule „Auf dem Laiern“ entwickelte eine Gruppe von 13- bis 15-Jährigen ein Konzept, um gemeinsam mit Jugendlichen mit Beeinträchtigungen einmal im Monat ein Café als ‚Ort der Begegnung‘ zu betreiben. Dabei war es ihnen von Beginn an wichtig, dass sich dort alle entsprechend ihrer eigenen Interessen und Fähigkeiten einbringen können – sei es im Service, in der Küche, beim Abräumen, Spülen, an der Kasse und in der Vor- und Nachbereitung. Nach und nach sind weitere Angebote entstanden; so gibt es im Café inzwischen auch eine Kleinkinderbetreuung und Bastelangebote - sowohl für die größeren Kinder als auch für die erwachsenen Besucherinnen und Besucher.
"Find your Passion! – Solidarität entdecken und leben“
Mit einer Neuinterpretation der Johannes-Passion sollte am Friedrich-von-Alberti Gymnasium ein Zeichen gegen den zunehmenden Rassismus gesetzt werden. Weit über das eigentliche Schulprojekt hinaus haben die Schülerinnen und Schüler in ihrer Freizeit Szenen konzipiert, Texte geschrieben, Chor- und Orchesterstücke geprobt, Licht- und Tonkonzepte entwickelt oder Plakate gestaltet. Unterstützt wurden sie bei den Aufführungen von jungen Schauspielerinnen und Schauspieler des ‚Hope Theatre‘ aus Nairobi. Spontan organisierten die Jugendlichen zusätzliche Veranstaltungen mit der Gruppe, u. a. zu Menschen- und Frauenrechten. Damit konnten mehrere hundert Menschen erreicht und knapp 7.000 Euro für ein Straßenkinderprojekt in Nairobi gesammelt werden.
Local Hero
15 Jugendliche besuchten einmal im Monat Bewohnerinnen und Bewohner des Pflegeheims Alexanderstift, um mit ihnen gemeinsam Zeit bei verschiedenen Aktivitäten zu verbringen. Trotz der knapp bemessenen Freizeit während der Abschlussklassen organisierten die jungen Engagierten beispielsweise „Olympische Spiele“ für die Seniorinnen und Senioren, bastelten Weihnachtskarten oder halfen bei der Gestaltung des Sommerfests mit. Wichtig ist ihnen bei ihrem Engagement auch, das Verständnis zwischen den Generationen und die gegenseitige Wertschätzung zu fördern. Wegen der vielen positiven Rückmeldungen und Erfahrungen soll die Aktion auch im darauf folgenden Schuljahr wieder angeboten werden.
„Fotografie über den Tod hinaus“
Schon in der 8. Klasse spendete die mittlerweile 21-jährige Charlotte Obertreis Geld, das sie mit ihrem Hobby – der Fotografie – verdient hatte, an einen Kinder-Hospizdienst. In der Folge entstand die Idee, den Familien lebensverkürzend erkrankter Kinder anzubieten, sich von ihr kostenlos fotografieren zu lassen und so wertvolle Erinnerungen festzuhalten. Mittlerweile hat sie zahlreiche Familien fotografisch begleitet, manche über viele Jahre - und einzelne auch bis über den Tod des Kindes hinaus. Auch für sie selbst sind das sehr intensive Erfahrungen, durch die wertvolle Bindungen entstehen und ihr immer wieder zeigen, welchen Stellenwert ihre Fotos für die Familien haben. „So unterschiedlich die Schicksale auch waren, so haben die entstandenen Fotos doch etwas gemeinsam: sie halten die Erinnerung an diese Familienmitglieder lebendig und berühren.“
Kochen und Backen mit jungen Straffälligen
Nicht zuletzt durch ihr Studium mit dem Schwerpunkt Rechtspsychologie hat sich Kaya Fohmann viel mit gelingenden Konzepten zur Resozialisierung junger Straftätiger beschäftigt. Über ihr Ehrenamt zur Unterstützung von Kriminalitätsopfern lernte sie die diakonische Einrichtung ‚Seehaus‘ kennen und war vom dortigen Ansatz so beeindruckt, dass sie seitdem einmal wöchentlich eine AG für junge Straftäter anbietet. Dabei geht es ihr nicht nur darum, Spaß am Kochen und Backen zu vermitteln, sondern auch darum, Wegbegleiterin und Ansprechpartnerin für die jungen Männer zu sein. „Das Seehaus Leonberg ist ein Beispiel dafür, was passiert, wenn man jungen Straftätern eine Perspektive bietet und ihnen mit Vertrauen und Respekt gegenüber tritt“, so die Preisträgerin.
„Talentzone-Zirkus“
Sechs junge Erwachsene gestalten in der offenen Jugendarbeit der Apis-Gemeinde jede Woche ein Angebot für Kinder zwischen acht und 13 Jahren, von denen viele unter schwierigen sozialen und familiären Bedingungen aufwachsen. Im Herbst 2023 trafen sich die Engagierten für den „Talentzone-Zirkus“ über drei Monate hinweg mit den Kindern, um mit ihnen Diabolo, Slackline und Zaubertricks zu üben oder eine Schwarzlichttanz-Choreografie zu entwickeln. Das so entstandene Programm wurde dann vor Eltern, Geschwistern und Gemeindemitgliedern aufgeführt. Sowohl für diese Abschluss-Show als auch für einen Filmdreh wurden auch die Requisiten und das Bühnenbild gemeinsam mit den Kindern entworfen und erstellt. „In der Talentzone wollen wir den Kindern durch Gemeinschaft, Spiel und Spaß ein Zuhause bieten. Wir wünschen uns, dass sie ihre Begabungen entdecken und dadurch in ihrem Selbstwert gestärkt werden.“
Wer kann mitmachen?
Mitmachen kann Jede und Jeder im Alter von 13 bis 27 Jahren, egal ob als Einzelperson oder als Gruppe, der/die sich in der Freizeit für Andere engagiert. Bedingung ist, dass die Projekte in Württemberg stattfinden. Dabei ist es egal, ob das Projekt schon länger läuft oder ob du ein neues Projekt für den MachMit!-Award ins Leben rufst.
Teilnehmen kannst du mit jedem Projekt, bei dem soziales Engagement gefragt ist: ob mit Hilfeleistungen für Ältere oder Menschen mit Behinderung, für Kinder und Jugendliche oder mit einfallsreichen Sammelaktionen für verschiedene Projekte überall auf der Welt. Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Besonders freuen wir uns, wenn Du gemeinsam mit einer sozialen Einrichtung etwas auf die Beine stellst.
Den MachMit!-Award gibt’s in zwei Altersklassen: für Jugendliche zwischen 13 und 17 und für junge Erwachsene zwischen 18 und 27 Jahren. In beiden Altersstufen sind drei Preise zu gewinnen:
- 1. Preis: 1.000 €
- 2. Preis: 500 €
- 3. Preis: 250 €
Eine unabhängige Jury ermittelt die Gewinnerinnen und Gewinner.
Getragen und finanziell unterstützt wird der Preis von der Diakonie Württemberg, dem Evangelischen Jugendwerk in Württemberg sowie der Evangelischen Bank, der Stiftung Diakonie Württemberg und dem Jugendradio bigFM.