Internationales Ausbildungsprojekt

zur Gewinnung von Pflegefachfrauen und Pflegefachmännern sowie Heilerziehungspfleger*innen durch eine 3-jährige Ausbildung von jungen Menschen aus Drittstaaten.

Das Projekt verbindet erfolgreich legale Migration, berufliche Qualifikation und Integration in die deutsche Gesellschaft und entzieht den Herkunftsländern keine Pflegefachkräfte. Unser Projekt richtet sich insbesondere an motivierte arbeits- und ausbildungssuchende junge Menschen in den jeweiligen Herkunftsländern.

Träger aus Diakonie und Caritas aus Baden-Württemberg

Mehr als 20 Träger aus Diakonie und Caritas aus Baden-Württemberg sind seit 2014 gemeinsam unterwegs, um junge Menschen aus Drittstaaten durch eine 3-jährige Ausbildung zu Pflegefachfrauen und Pflegefachmännern als neue internationale Fachkräfte für Einrichtungen der stationären und ambulanten Altenpflege zu gewinnen. Derzeit werden Menschen im Kosovo, in Albanien, Bosnien-Herzegowina, Serbien, Nordmazedonien, Armenien, Georgien, Tadschikistan, Tunesien und Marokko durch unser Projekt angesprochen.

Für die Eingliederungshilfe werden vor allem aus dem Kosovo, aus Bosnien-Herzegowina sowie Tunesien Menschen für die Ausbildung als Heilerziehungspfleger*in mit vorangehendem einjährigen Vorpraktikum gewonnen.

Das Projekt wird vom Diakonischen Werk Württemberg moderiert und von einem Konsortium aus Trägern und Einrichtungen von Diakonie und Caritas aus Baden-Württemberg getragen.

Legalen, fairen und sicheren Migrationsweg bieten

Es ist uns wichtig, mit dem Angebot einer qualifizierten Berufsausbildung jungen arbeitsuchenden Menschen aus Drittstaaten einen legalen, fairen, sicheren und transparenten Weg der Migration nach Deutschland zu bieten.

Nach 10-jähriger Projektarbeit können wir feststellen, dass der von uns gewählte Weg der Ausbildung von jungen Menschen aus Drittstaaten ein überaus erfolgreicher und nachhaltiger Weg der Gewinnung von Fachkräften aus dem Ausland ist.

Ablauf des Projekts

Auswahl und Vorbereitung der zukünftigen Auszubildenden in den Herkunftsländern

In allen Herkunftsländern kooperieren wir mit verlässlichen, lokal gut vernetzten Partnerorganisationen. Unsere Partnerorganisationen bewerben das Ausbildungsprojekt in den örtlichen (sozialen) Medien. Sie organisieren die Auswahl und die Vorstellungsgespräche, bei denen die Vertreter*innen der im Konsortium beteiligten Träger und Einrichtungen die Bewerber*innen bei Auswahlreisen vor Ort kennen lernen und auswählen können. Nachdem die ausgewählten jungen Menschen eine Zusage für ihre Teilnahme am Projekt erhalten haben, lernen sie in den Herkunftsländern ca. 13 Monate lang intensiv Deutsch bis zum Niveau B2. In dieser Zeit werden auch die für die Ausbildung in Deutschland notwendigen Dokumente beantragt und organisiert (z.B. Anerkennung der ausländischen Schulabschlüsse beim RP Stuttgart).

Vier Monate vor Ausbildungsbeginn findet – wenn möglich – eine 10-tägige Hospitation in der zukünftigen Ausbildungseinrichtung statt.

3-jährige Ausbildung und Integration in Deutschland

Nach der Einreise nach Deutschland absolvieren die jungen Menschen aus Drittstaaten in den ausbildenden Einrichtungen und Fachschulen dezentral in Baden-Württemberg ihre Ausbildung. Die Kandidat*innen der Heilerziehungspflege starten zunächst mit einem einjährigen Vorpraktikum.

Internationalität und Vielfalt gestalten

Das Internationale Ausbildungsprojekt ist Teil eines Trends, bei dem beobachten, dass die Mitarbeiterschaften in den Einrichtungen der Altenhilfe und Eingliederungshilfe immer internationaler werden. Wir wollen diesen Trend aktiv gestalten und empfehlen allen am Projekt teilnehmenden Einrichtungen, ein aktives Konzept der Gestaltung von Integration, Internationalität und Vielfalt zu entwickeln und umzusetzen.

Arbeit als Fachkraft in Deutschland

Nach dem Abschluss der Ausbildung haben die jungen Menschen das Recht, in Deutschland auf Dauer als Pflegefachkräfte bzw. Heilerziehungspfleger*innen zu arbeiten.

Von Trägern, Einrichtungen und Diensten, die an dem Projekt teilnehmen wollen, erwarten wir:

  • die Interessensbekundung, mindestens zwei Ausbildungsplätze an einem Standort zur Verfügung zu stellen
  • die Bereitschaft zur Organisation und Finanzierung einer 10-tägigen Hospitation (i.d.R. im Mai jeden Jahres)
  • Hilfe bei der Suche nach Wohnraum  während der Ausbildung mit einer Miete, nach deren Abzug vom Ausbildungsgehalt noch genug Geld zum Leben bleibt
  • die Übernahme der Projektumlage der jährlich ermittelten Projektkosten in Höhe von ca. 4.000 Euro pro Auszubildenden bei Ausbildungsantritt (es geht dabei um die Kosten für die lokale Partnerorganisation, Deutschkurse, Übersetzungskosten, Visagebühren, Projektorganisation im DWW, etc.)
  • ein Integrationskonzept in der Einrichtung
  • die Bereitschaft, die ausgebildeten jungen Menschen nach der Ausbildung langfristig zu beschäftigen, unabhängig ihrer Herkunft und Religionszugehörigkeit
  • die Bereitschaft, im Konsortium Internationale Ausbildungsprojekte und in dessen Steuerungsgruppe entsprechend der eigenen personellen Ressourcen aktiv mitzuarbeiten
  • die Bereitschaft, sich für das Projekt einer fairen, sicheren und legalen Migration durch Ausbildung zu engagieren

Die internationalen Ausbildungsprojekte in den Medien

Erfolgsgeschichte: Teilnehmer der Internationalen Ausbildungsprojekte übernimmt die Leitung eines ambulanten Pflegedienstes

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RTF.1-Nachrichten „Staatsministerin Widmann-Mauz informiert sich über Kosovo-Ausbildungsprojekt“, 25.09.2020