16. Juli 2024

Mitgliederversammlung des Vereins Berneuchener Haus e. V.

Die Mitgliederversammlung des Vereins Berneuchener Haus e. V. – dem Trägerverein des Einkehr- und Tagungshauses im Kloster Kirchberg in Sulz am Neckar – stand am 30. Juni ganz im Zeichen von Neuanfängen. Für den Vorstand und den Verwaltungsrat standen Neuwahlen an und es gab zahlreiche neue Mitarbeitende zu begrüßen.

Franziska Dieterich, die in ihrem Amt als Vorsitzende des Vereins bestätigt wurde, begrüßte die mehr als 40 Anwesenden und gab einen sehr persönlichen Einblick in das vergangene, recht turbulente Jahr. So mussten die Stellen der Hauswirtschaftsleiterin und einer Hausmeisterin neu besetzt werden, eine neue Kantorin hielt im Januar Einzug, und es galt, innerhalb kürzester, Zeit einen Nachfolger für den kaufmännischen Leiter zu finden, der überraschend am Ende letzten Jahres gekündigt hatte. 
Auch im Verein selbst gab es Personalveränderungen: Zwei langjährige Mitglieder hatten ihr Ausscheiden aus dem Vorstand angekündigt, der stellvertretende Vereinsvorsitzende und Dekan in Rente Jürgen Renner sowie Harald Nier, der nach 13 Jahren sein Amt als Schatzmeister niederlegte. Auf Renner folgt nun Dr. Manuel Zahn, der in früheren Jahren bereits im Verwaltungsrat des Vereins aktiv war; Nachfolgerin Niers ist die Diplom Kauffrau Dörte Rasch-Vollaard, Kanzlerin an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal. 
Im Verwaltungsrat folgte auf den bisherigen Sprecher Ulrich P. Klein der Jurist Harald Spinner, Ursula Schmitt-Korff wurde neu in das Gremium gewählt.
Von der Evangelischen Michaelsbruderschaft wird Peter Schwarz neu entsandt, von der Gemeinschaft St. Michael Matthias Gössling – beide waren in früheren Jahren geistliche Leiter des Hauses.

In seinem letzten Bericht vor den Vereinsmitgliedern erklärte Ulrich P. Klein: „Das Haus ist nach dem aktuellen finanziellen Stand nicht gefährdet. Das ist keineswegs selbstverständlich, denn man sieht ringsum viele Häuser, die schließen müssen.“

Der geistliche Leiter, Frank Lilie, widmete sich in seinem Bericht vor allem der Zukunft des Vereins und damit des Berneuchener Hauses. „Wir müssen die Zukunft des Hauses planen und gestalten, dazu braucht es Zuversicht.“ Er nannte den Kirchberg „Anders-Ort“. „Das sind“, so erklärte Lilie, „nach dem Philosophen Foucault, irritierende, befremdliche, faszinierende Orte. Sie bieten eine Unterbrechung des Alltags und lassen diesen in neuem Licht erscheinen. Wir wollen den Kirchberg als Andres-Ort erhalten, pflegen und weiterentwickeln.“ Das gelte für die Veranstaltungs- und Tagungsangebote, für das geistliche Profil des Hauses wie auch für die musikalischen Veranstaltungen und Kunstausstellungen.

Die Vorstellung des Jahresabschlusses übernahm Andreas Teufel, seit Juni neuer kaufmännischer Leiter auf dem Kirchberg. 533 Mitglieder zählte der Verein Berneuchener Haus e.V. 2023, 2022 waren es noch 546. 2023 gab es im Haus insgesamt 16.253 Übernachtungen. Stand Kalenderwoche 25 sind für das laufende Jahr bereits 14.940 Übernachtungen gebucht, knapp 200 mehr als zum Vorjahreszeitpunkt. Gut 50 Beschäftigte mit verschiedenen Arbeitszeitmodellen gibt es im Haus, was 23 Vollzeitstellen entspricht. Die Personalkosten sind in 2023 im Vergleich zu 2022 um mehr als 100.000 Euro gestiegen. Die eklatante Erhöhung erklärt auch, dass der Jahresüberschuss des Vereins von 140.000 Euro im Jahr 2022 auf knapp 5.500 Euro in 2023 sank. „Es wurde trotzdem gut gewirtschaftet“, so Andreas Teufel. 

Für die kommenden Monate und Jahre sind zahlreiche Investitionen geplant. Im Konventgebäude soll das WLAN weiter ausgebaut werden, im Garten ist die Anlage einer Terrasse mit Schirmen geplant, der Klosterladen steht auf der To-do-Liste, ebenso ein neuer Belag für den Sportplatz und eine Feuerstelle, um damit mehr Jugendgruppen auf den Kirchberg zu locken. 

An der Mitgliederversammlung nahm auch der Sulzer Bürgermeister Jens Keucher teil. „Das Berneuchener Haus ist ein Kleinod, und ich bin froh, dass das Haus eine Konstante ist und nach Corona wieder Fahrt aufnimmt. Schließlich ist Kloster Kirchberg mit seinen Übernachtungszahlen der Haupt-Leistungsträger für den Tourismus in Sulz.“ 

Musikalisch begleitet wurde die Mitgliederversammlung von der neuen Kirchberg-Kantorin Anna Maria Wilke, dem Violinisten Ansgar Schwarzer und dem Gitarristen Benjamin Geggus.