30. Oktober 2023

Olga-Wera-Bau in Mariaberg offiziell eröffnet

Mariabergs Vorstand Rüdiger Böhm (rechts) überreichte bei der Eröffnung des Olga-Wera-Baus einen symbolischen Schlüssel an (v.li.n.re.) Luitgard Heiner (ehemalige Schulleiterin der Sonderberufsschule), Julian Schumacher (Schulleiter der Sonderberufsschule), Alexander Märkle (Schulleiter SBBZ Mariaberg) und Architekt Manfred Löffler. © Bild: Mariaberg e. V.

Am Donnerstag, 26. Oktober 2023, fand in Mariaberg die offizielle Eröffnung des komplett sanierten Olga-Wera-Baus mit zahlreichen geladenen Gästen statt. Am Samstag erfolgte in einer kleinen Feier für die Lehrkräfte die „Übergabe“ des Gebäudes an das Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum Mariaberg (SBBZ) und die Sonderberufsschule, danach standen bei einem Tag der offenen Tür alle Räumlichkeiten für das interessierte Publikum offen.

Mariabergs Vorstand Rüdiger Böhm würdigte in seinem Grußwort am Donnerstag die Geschichte und Entwicklung des Olga-Wera-Baus und stellte den Anwesenden die umfangreichen Umbauten und Sanierungsmaßnahmen vor. „Wir freuen uns sehr, dass in diesem historischen Bauwerk mit seiner bewegten Vergangenheit nun der Grundstein für die Zukunft junger Menschen gelegt wird,“ so Böhm. „Unser besonderer Dank geht an die Architekten und Fachingenieure. Sie waren bereit, unsere Ideen und Vorstellungen, die notwendigen Bedarfe und besondere Herausforderungen aufzunehmen und in die Architektur umzusetzen. Ganz besonders danke ich ihnen, dass sie die besondere Historie und den individuellen Charme des Gebäudes mit den neuen und modernen Anforderungen verbunden haben.“

In der vergangenen Woche wurde der umfassend sanierte Olga-Wera-Bau in Mariaberg zur Nutzung an das Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum Mariaberg und die Mariaberger Sonderberufsschule übergeben. Auf dem Bild zu sehen: der ausgebaute Dachstuhl. © Bild: Mariaberg e. V.

Auch der federführend mit der Sanierung betraute Architekt Manfred Löffler von LÖFFLER ARCHITEKTEN & Ingenieure GmbH, Sigmaringen betonte in seiner Rede die Besonderheiten des Projektes: „An Problemen hat es bei der Sanierung nicht gemangelt, wie aufgrund des Alters des Gebäudes absehbar war. Aber wir haben Glück gehabt und alles gut umgesetzt bekommen. Hätten sie als Mariaberger Vorstände, Herr Böhm und Herr Sachs, uns nicht auf die Glücksspur gesetzt, wäre dies alles nicht möglich gewesen. Das Glück, das ihnen im Hause Mariaberg zur Seite steht, ist das Glück der Tüchtigen.“

Ziel war, den Olga-Wera-Bau als Schulgebäude mit Klassenzimmern, Vorbereitungsräumen für die Lehrkräfte, Therapieräumlichkeiten und Räumen für künstlerische Aktivitäten zur Verfügung stellen zu können. © Bild: Mariaberg e. V.

Die Bedürfnisse der Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler wurden umgesetzt

Auch Alexander Märkle, Schulleiter des SBBZ verwies in seinem Dank auf die gute Zusammenarbeit mit den beteiligten Firmen und das gelungene Ergebnis der Arbeit: „Am Anfang war ich irritiert, was Herr Löffler alles von mir wissen wollte. Doch dann war klar: Das ist eine Riesenchance zur Mitgestaltung. So wurden denn auch die Bedürfnisse der Lehrkräfte und der Schülerinnen und Schüler bestens aufgenommen und in Architektur übersetzt.“

„Wir freuen uns sehr, dass in diesem historischen Bauwerk mit seiner bewegten Vergangenheit nun der Grundstein für die Zukunft junger Menschen gelegt wird,“ sagte Mariabergs Vorstand Rüdiger Böhm bei der Eröffnung. © Bild: Mariaberg e. V.

Der Olga-Wera-Bau hat eine lange Geschichte

Der Olga-Wera-Bau, ein ursprünglich aus dem Jahr 1890 stammender Funktionsbau im zentralen Klosterareal von Gammertingen-Mariaberg kann auf eine reichhaltige Geschichte zurückblicken. Einst durch eine großzügige Stiftung der württembergischen Königin Olga finanziert, beherbergte das zum diakonischen Unternehmen Mariaberg e.V. gehörende Gebäude über die Jahrzehnte hinweg Wohnräume für Menschen mit Behinderung, eine Bäckerei, eine Wäscherei, eine Handweberei, Ausbildungsräume und vieles mehr. Zwei Anbauten links und rechts am Gebäude kamen im Laufe der Zeit hinzu, eine grundlegende Modernisierung fand jedoch trotz wechselnder Nutzung nicht statt.

Im Herbst 2021 startete die umfassende Kernsanierung und energetische Modernisierung des gesamten Komplexes. Da das gesamte Mariaberger Klosterensemble unter Denkmalschutz steht, galt es, diese Maßnahmen im Einklang mit den behördlichen Vorgaben umzusetzen und gleichzeitig eine optimale Nutzung im Anschluss zu ermöglichen. Außer dem Einbau eines Fahrstuhls und der vollständigen Erneuerung sämtlicher Sanitärräume und der Heizung, wurden die Fenster und Glasfronten ersetzt, der Dachstuhl ausgebaut und für eine Nutzung ertüchtigt, der Brandschutz und die Rettungswege auf den neuesten Stand gebracht sowie die Strom- und Versorgungsleitungen vollständig erneuert.

Im Herbst 2021 startete die umfassende Kernsanierung und energetische Modernisierung des gesamten Komplexes. © Bild: Mariaberg e. V.

Zielsetzung war, den Olga-Wera-Bau als Schulgebäude mit Klassenzimmern, Vorbereitungsräumen für die Lehrkräfte, Therapieräumlichkeiten und Räumen für künstlerische Aktivitäten zur Verfügung stellen zu können. Die nun im Herbst 2023 abgeschlossene Sanierung und Modernisierung inclusive der Ausstattung umfasste ein Finanzierungsvolumen von rund 7,70 Millionen Euro. 399.000 Euro wurden über die BEG-Förderung (Bundesförderung für effiziente Gebäude) sowie 300.000 Euro von der Stiftung Wohnhilfe bewilligt. Aus der Schulbauförderung des Landes kamen noch zusätzliche 845.000 Euro. Die restlichen ca. 6,15 Millionen Euro musste der Mariaberg e.V. aus Eigenmitteln erbringen, wobei hier ein Anteil von rund 500.000 Euro über Spenden und Stiftungen eingeflossen sind. 

Seit Schuljahresbeginn 2023/24 können nun in diesem historischen Gebäude Schülerinnen und Schüler des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums Mariaberg (SBBZ) sowie der Karl-Georg-Haldenwang Sonderberufsfachschule (KGHS) in modernen Räumen beschult werden, die durch raumakustische Maßnahmen für eine bessere Sprachverständigung und Lärmpegelsenkung optimiert wurden. Die Klassenzimmer entlasten und ergänzen die bestehenden Schulgebäude in Mariaberg. Das SBBZ umfasst die Schule für körperliche Entwicklung - Bildungsgang geistige Entwicklung, die Schule für geistige Entwicklung sowie die Schule für emotionale und soziale Entwicklung, Bildungsgang Lernen. An der KGHS werden berufsschulpflichtige Jugendliche, die besondere Hilfe beim Übergang in den Beruf und in die Ausbildung benötigen beschult.