Württembergische Landeskirche hilft Geflüchteten aus der Ukraine
600.000 Euro für vielfältige Hilfen
Stuttgart. Wenige Tage nach dem Einmarsch der russischen Truppen in der Ukraine im Februar hat die Evangelische Landeskirche in Württemberg 600.000 Euro für Geflüchtete aus der Ukraine zur Verfügung gestellt. Zwei Drittel der Gelder sind inzwischen für zahlreiche Initiativen in Gemeinden, Diakonie und Schulen eingesetzt worden.
Unterbringung, Ausstattung und Begleitung ukrainischer Geflüchteter
Zu den geförderten Projekten gehören etwa die Unterbringung von Geflüchteten in Räumen der Kirchengemeinden oder in Pfarrhäusern. Eine Kleiderkammer für dringend benötigte Kleidung wurde in Stuttgart in der Stiftskirche eingerichtet und konnte dort mehr als 4.000 Frauen, Kindern und Männern weiterhelfen.
Einige Kirchengemeinden konnten auf Erfahrungen aus der Flüchtlingshilfe im Jahr 2015 zurückgreifen und entsprechende Helferkreise schnell wieder aktivieren, um nun Geflüchtete aus der Ukraine zu unterstützen.
Zahlreiche Gemeinden bieten Sprachkurse an, damit vor allem Frauen mit ihren Kindern Deutsch lernen, oder bieten Geflüchteten Hilfe bei Behördengängen an.
Im Bildungsbereich profitieren manche ukrainischen Kinder vom Erlass der Schulgebühren, sofern sie evangelische Schulen besuchen, oder von einer kostenlosen Erstausstattung mit Schulranzen und Schulmaterial. Wieder anderen können an kostenlosen Waldheimfreizeiten teilnehmen. Mit einem vierstelligen Betrag konnten Sprachkurse für Studierende finanziert werden, die ohne Deutschkenntnisse keinen Zugang zu ihren Studienfächern erhalten hätten.
Überwältigend war auch die Spendenbereitschaft der Menschen in Württemberg, wenn es darum ging, Transporte mit Gebrauchsgütern in die Ukraine zu organisieren. Hier konnten mit den landeskirchlichen Mitteln mehrere Transporte mitfinanziert werden, die vor allem das Gustav Adolf Werk (GAW) initiiert hatte.
Geistliche Angebote und Traumabewältigung
Großer Beliebtheit erfreuen sich eigens angefertigte Segenskärtchen und Liturgieentwürfe auf Deutsch und Ukrainisch, die starken Absatz in den Gemeinden finden.
Die evangelische Tagungsstätte Löwenstein bei Heilbronn bietet in den Sommerferien eine Freizeit für ukrainische Mütter mit ihren Kindern an, die innerhalb kürzester Zeit ausgebucht war.
Die Diakonie in Württemberg war mit Unterstützung dieser Gelder in der Lage, zügig Stellen für die Traumabehandlung der Geflüchteten einzurichten.
Mit den verblieben 150.000 Euro werden in den nächsten Tagen und Wochen weitere Anträge aus Kirchengemeinden finanziell unterstützt.