16. November 2023

Mitgliederversammlung 2023

Kernthemen, Finanzfragen, Satzungsänderungen, strategische Ausrichtung und Grußworte – die trotz Bahnstreiks gut besuchte Mitgliederversammlung der Diakonie Württemberg verlief gut.

Ihren Rückhalt bewiesen die Mitglieder der Diakonie Württemberg allein schon mit ihrem Erscheinen. Trotz Bahnstreiks war die Beschlussfähigkeit auch für den Vorschlag für die Satzungsänderungen gegeben.

„Vom Ich zum Du, das ist Diakonie“, sagte Vorstandsvorsitzende Oberkirchenrätin Dr. Annette Noller in ihrer Andacht zur Geschichte vom Barmherzigen Samariter. Ohne den Impuls zu helfen und eben nicht vorbeizugehen, gebe es keine Diakonie.

Florian Wahl, MdL (SPD) und Vorsitzender des Ausschusses für Soziales, Gesundheit und Integration im Landtag Baden-Württemberg, verwies in seinem Grußwort auf den „christlichen Geist“, der für den gesellschaftlichen Zusammenhalt maßgeblich wichtig sei und auf den Grundgesetz und Landesverfassung verweisen. Vor allem die christlichen Wohlfahrtsverbände hätten eine tragende Rolle, um die komplexen Risiken etwa durch den Klimawandel aufzunehmen und die Gesellschaft mit Werten wie Barmherzigkeit, Gerechtigkeit und Solidarität „krisenresilienter“ zu machen. Die Politik wolle der Diakonie gute Partnerin sein, denn diese erreiche die Menschen und erhebe für sie die Stimme. Auch wenn es großen finanziellen Druck gebe, habe der Landeshaushalt einen Überschuss, mit dem gestaltet werden könne und müsse, denn: „Strukturen, die weg sind, kommen nicht so leicht wieder.“

Dr. Annette Holuscha-Uhlenbrock, Vorstand des Caritasverbands der Diözese Rottenburg-Stuttgart, lobte die Zusammenarbeit mit der Diakonie und das gute Netzwerk in der Liga der freien Wohlfahrtspflege. Dies sei umso wichtiger, weil einzelne Systeme zunehmend an ihre Grenzen kämen.

Die Vorsitzende des Präsidiums Dr. Gisela Meister-Scheufelen erinnerte an das plötzlich verstorbene Präsidiumsmitglied Frank Wößner. Er hinterlasse eine große Lücke, die Trauer sei groß. Als Themen zusammen mit dem Verbandsrat nannte sie die diakonische Profilbildung, die strategische Ausrichtung 2024-2029, den Einsatz für Unterstützung angesichts steigender Energiekosten und die Schaffung eines Referats für das Thema Nachhaltigkeit. Arbeitskräftemangel, Bürokratieabbau und die Kürzungsvorhaben des Bundes seien ebenso bearbeitet worden.

Jeweils beschlossen wurden Vorschläge zur Satzungsänderung in den Bereichen der Abgabenordnung oder der Übernahme des Datenschutzgesetzes der Evangelischen Kirche in Deutschland. Der Vorstand wurde entlastet, Jahresabschluss und Wirtschaftsplan 2024 wurden akzeptiert, der Finanzausschuss testierte dem Vorstand „eine sehr gute Arbeit“.

Die Vorstandsmitglieder berichteten über bearbeitete Themen im Verband und besonders über den Stand der Aufarbeitung und Prävention (sexualisierter Gewalt) und Grenzverletzungen. Aktuell würden Schutzkonzepte für die Handlungsfelder und auch Qualifizierungsmaßnehmen erarbeitet, ebenso Standards für die Bearbeitung von Verdachtsfällen sowie Melde- und Ansprechstellen eingerichtet. Die bisher drei Betroffenenforen zielten auf Beteiligung und Gespräche.