Legale Migration und sichere Zugangswege ausbauen
Zum internationalen Tag der Migranten am 18. Dezember
Stuttgart, 16. Dezember 2021. Caritas und Diakonie fordern zum Welttag der Migranten eine zügige Umsetzung der Vereinbarungen im Koalitionsvertrag, die den Ausbau legaler Zugangswege nach Deutschland und Europa in Aussicht stellen. Sichere Zugangswege seien notwendig für bedrohte Menschen, die Schutz vor Verfolgung, Krieg und Gewalt suchen.
Mit ihren Migrations- und Flüchtlingsdiensten bieten Caritas und Diakonie in Baden-Württemberg eine qualifizierte Begleitung in allen Phasen der Migration. Dabei gilt besonders den vulnerablen Gruppen große Aufmerksamkeit. Mit dem gemeinsamen Projekt „Vorbereitet und erfolgreich nach Deutschland“, an dem Diakonie und Caritas unter anderem in der Ukraine beteiligt sind, sollen legale Migrationswege stärker bekannt gemacht werden. Die Beratungs- und Bildungsangebote in den Herkunftsländern wirken dabei auch präventiv. Migrationsinteressierte Personen sollen die legalen Möglichkeiten kennen und nicht aus Unkenntnis dubiosen Vermittlungsagenturen oder ausbeuterischen Angeboten in die Hände fallen. Weiter müssten, Hürden bei der Anerkennung von Schulabschlüssen und beruflichen Qualifikationen gesenkt und bereits vom Ausland her die Suche nach einem passenden Arbeits- oder Ausbildungsplatz unterstützt werden. Nur so könnten internationale Fachkräfte gewonnen und Menschen für eine Ausbildung in Deutschland interessiert werden.
Caritas und Diakonie begrüßen ausdrücklich die Ankündigung im Koalitionsvertrag, den Familiennachzug bei allen subsidiär Geschützten wieder zu ermöglichen. Familien gehören zusammen, Familienmitglieder stärken sich gegenseitig und haben damit großes integrationsförderndes Potenzial. Denn die Sorge um getrennte Familienangehörige führt dazu, dass sich Menschen hier nicht auf Sprachkurse und weitere Integrationsmaßnahmen konzentrieren können. Ein zeitnaher und unbürokratischer Familiennachzug fördert deshalb Integration insgesamt, so Caritas und Diakonie.
Für den Flüchtlingsschutz erhoffen sich Caritas und Diakonie Verbesserungen auch durch den Ausbau von Resettlement-Plätzen in Deutschland. Sie fordern sichere Zugangswege nach Europa für bedrohte Menschen. Jeder Mensch, der nicht auf Schlepperbanden angewiesen ist oder sich prostituieren muss, um die Flucht bezahlen zu können, und jeder, der sich nicht auf den lebensgefährlichen und oft tödlich endenden Weg über das Mittelmeer machen muss, zählt. Sichere und legale Zugangswege für Flüchtlinge nach Europa stehen für die kirchlichen Wohlfahrtsverbände am Anfang jeder humanitär ausgerichteten Flüchtlingspolitik.