Mariabergs Vorstand Rüdiger Böhm verabschiedet
Festakt und Abschiedsfest beim Gammertinger Sozialunternehmen
Gammertingen-Mariaberg (zr). Fast 51 Jahre lang stand Vorstand Rüdiger Böhm in Diensten des Sozialunternehmens Mariaberg e.V. aus Gammertingen. In Kürze tritt er seinen wohlverdienten Ruhestand an. Am Mittwoch, den 24.07.2024 wurde er mit einem offiziellen Festakt und einer großen Abschiedsfeier von Vertretern aus den Kommunen und der Politik, des Diakonischen Werks Württemberg, anderer Sozialunternehmen, Banken, Wirtschaft, Kirche, Schulen, Kunst und Kultur sowie Wegbegleitern, Freunden und Mitarbeitenden, Klienten und Angehörigen Mariabergs und seiner Familie feierlich verabschiedet. Mehrere Hundert Personen folgten der Einladung und nahmen mit Grußworten, kleinen Aufführungen, Gesangs- und Musikeinlagen, kreativen Geschenken oder einfach einem Händedruck Abschied.
Mariabergs Vereinsvorsitzender Dekan Marcus Keinath begrüßte die Gäste des Festaktes mit den Worten: „Das Gesicht Mariabergs geht. Rüdiger Böhm, Vorstand Mariabergs geht in den Ruhestand. Er hat ein Leben im Dienste Mariabergs verbracht und dabei jeden Tag aufs Neue Menschenfreundlichkeit gezeigt, gelebt und vorgelebt.“ Weiter hob er hervor, „Rüdiger Böhms Wirken in Mariaberg war gezeichnet von Umsicht, Voraussicht und der Fähigkeit, andere in komplexe Sachlagen einzuführen und mit Lösungen zu überzeugen“.
Prof. Dr. Annette Noller, Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg ließ in ihrem Grußwort den Blick über „einen großen Diakoniker in Württemberg“ schweifen. Rüdiger Böhm habe Mariaberg bunt gemacht, Kunst und Kultur gefördert, andere Einrichtungen beraten und vorangebracht und jederzeit „Esprit und Persönlichkeit eingebracht.“ Für seine 50-jährige Arbeit und Verdienste zeichnete Prof. Noller Rüdiger Böhm mit der Ehrenurkunde der Diakonie Deutschland aus.
Auch der Landrat des Zollernalbkreises, Günther-Martin Pauli, sprach als Vertreter der Landkreise über das „segensreiche und hilfreiche Wirken Rüdiger Böhms in den Kommunen und Gemeinden. Er hat sich für das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung eingesetzt und war dabei stets ein fairer Verhandlungspartner“.
Stefan Thiergärtner und Roland Haselbach, Mitglieder der Interessenvertretung Mariabergs, sprachen über die vertrauensvolle Zusammenarbeit und das, auch in Konflikten, immer faire Umgehen Rüdiger Böhms mit dem jeweiligen Gegenüber. „Bemerkenswert ist auch, dass Rüdiger Böhm gefühlt jeden der über 1700 Mitarbeitenden Mariabergs mit Namen kennt und sich immer wieder auch für einzelne Mitarbeitende eingesetzt hat, kreative Lösungen gesucht und gefunden hat, wenn diese in einer Notlage oder besonderen Situation waren. Wir danken ihm sehr für seine Arbeit.“
Das Schlusswort des Festaktes sprach Rüdiger Böhm selbst und begann mit den Worten: „Es wird schwierig“. Und es war ihm anzumerken, wie ihn die Worte der Festredner und die große Zahl der Gäste bewegten. Er dankte den Anwesenden und den Organisatoren der Festlichkeit, seinen früheren Vorgesetzen und Ausbildern, die ihn gefördert und ihm diesen Berufsweg ermöglicht hatten sowie seiner Frau Barbara Mäurer, für das große Verständnis, das sie für seinen Einsatz aufgebracht hat. „In diesen fünf Jahrzehnten des Zusammenarbeitens und Zusammenwirkens ist ein großes Netzwerk aus den unterschiedlichsten Menschen entstanden. So ein Netzwerk ist notwendig, um die Aufgaben, die anstehen, umsetzen zu können. Wir sind zu Weggefährten geworden und haben alle miteinander vieles für die Menschen mit Behinderung in unserer Gesellschaft zum Besseren verändert. Herzlichen Dank an alle, mit denen ich diesen Weg gehen durfte.“
Beim anschließenden Abschiedsfest im Klosterhof Mariabergs moderierte Böhms Vorstandskollege Michael Sachs die sehr unterschiedlichen und abwechslungsreichen Programmpunkte. Neben einem kurzen Auftritt der beiden Schauspieler Berthold Biesinger und Bernhard Hurm vom Theater Lindenhof, traten Vertreter des Angehörigenbeirats, der Bewohnerbeiräte und der Kirchengemeinden sowie Mitarbeitende der verschiedenen Geschäftsbereiche Mariabergs auf die Bühne und sangen, musizierten, sprachen selbst verfasste Gedichte oder Grußworte. Musikalisch begleitet wurde das Programm vom Mariaberger Posaunenensemble „Die Bläserei“ sowie dem Campingorchester. Rüdiger Böhm kam während dieser Aufführungen auch immer wieder zu Wort und streute Mosaiksteinchen aus seiner Mariaberger Zeit ein. Sichtlich gerührt freute er sich über die zahlreichen, wertschätzenden Beiträge. Um das leibliche Wohl der Gäste kümmerten sich die Mitarbeitenden der Mariaberger Bildung & Service GmbH. Mit einem Abschlusslied wurden die Gäste dann am späten Abend nach Hause entlassen.
Am 02. November 1973 fing Rüdiger Böhm als Praktikant im Gruppendienst einer Wohngruppe für Menschen mit Behinderung in Mariaberg an. Kurz darauf startete seine Zivildienstzeit in der Einrichtung. Dem folgte die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger und danach der Einsatz in unterschiedlichen Bereichen und Funktionen des Unternehmens. Seit 15 Jahren ist Rüdiger Böhm, gemeinsam mit Michael Sachs, Vorstand des Mariaberg e.V. Am ersten Juli 2024 trat Lars Kehling als Nachfolger von Rüdiger Böhm sein Amt als Vorstand in Mariaberg an. Ab dem 01. September 2024 ist Rüdiger Böhm dann offiziell aus dem Unternehmen ausgeschieden und im Ruhestand.