Gottes Liebe verströmen
In ihrer Predigt zum Abschluss der Woche der Diakonie in der Stuttgarter Stiftskirche rief Oberkirchenrätin Dr. Annette Noller dazu auf, die erfahrene Liebe Gottes den Mitmenschen weiterzugeben.
Der Gottesdienst stand unter dem Motto „Armut bekämpfen – #ausLiebe“, dessen zweiter Teil über dem 175-jährigen Jubiläumsjahrs der Diakonie Deutschland steht. „Wir sind einander aufgetragen“, sagte Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg in ihrer Predigt über Verse aus dem 1. Johannesbrief. Das bedeute, beim Nächsten zu bleiben, „auch wenn es schwierig wird“. In Jesus Christus sei Gott als „menschgewordene Liebe“ auf die Welt gekommen. Diese sei „so groß, bis zum Mond und noch weiter und wieder zurück“, wie sie in Anspielung auf eine Geschichte vom großen und kleinen Hasen sagte. Diese gelte es, an andere zu „verströmen“ – und das weltweit. Die Tragfähigkeit einer Gesellschaft gründe darauf, dass Menschen sich aufeinander verlassen können. Dazu gehöre, in schweren Zeiten „sich in seinen sozialen Bezügen verantwortlich zu zeigen“. Die Diakonie in Württemberg tue dies jeden Tag, beispielsweise mit Tafelläden oder Angeboten für Familien mit geringem Einkommen. Liebe sei in diesem Sinn kein Gefühl, „sondern eine Aussage über Gott, die einen zum Bleiben in dieser Welt einlädt“.
Von ihren Erfahrungen, mit Hartz IV und jetzt dem Bürgergeld auszukommen, berichtete Claudia Wanner. Im Interview mit Diakoniepfarrerin Gabriele Ehrmann erzählte sie von großen Einschränkungen in der Gestaltung ihres täglichen Lebens und Freizeit-Angeboten. Inzwischen ist sie Demokratiebegleiterin beim Arbeitshilfeträger Neue Arbeit Stuttgart.
Wofür Spenden und die heutigen Gottesdienstsammlungen verwendet werden, berichtete Holger Fuhrmann, Referent für Armutsfragen im Diakonischen Werk Württemberg. Der Tag der Diakonie beschließt die Sammlungswoche, eine der größten Spendenaktionen in Baden-Württemberg. An diesem Sonntag ist das Opfer in den evangelischen Gottesdiensten für die Arbeit der Diakonie bestimmt.