Stehende Ovationen für Hildegard Arnold
Lange Jahre führte Hildegard Arnold als Vorsitzende die Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe, Landesverband Württemberg e.V. Jetzt hat sie sich aus dem Vorstand verabschiedet.
„Damals, im Jahr 1991, war es nicht unumstritten“, als die aus Schiltach stammende Hildegard Arnold in die Verbandsarbeit der Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe einstieg, erinnert sie die Verbandsmitglieder bei ihrer Verabschiedung im Rahmen der Mitgliederversammlung. Schließlich habe sie diese Aufgabe „nur“ als Angehörige übernommen und nicht als Betroffene. Dass sie sich ihrer Verantwortung auch im Jahr 2001 bewusst war und diese nach ihrer Wahl zur Vorsitzenden mit klarem Blick getragen hat, war nicht nur für die Mitglieder der Freundeskreise sichtbar: Hildegard Arnold entwickelte sich zu einer begnadeten Netzwerkerin, die sich nachhaltig und kämpferisch für die Suchtselbsthilfe, auch auf Verbandsebene und im Austausch mit Fachgruppen, einsetzte. Nicht zuletzt wandte sie sich wegen der notwendigen Versorgung der von Sucht betroffenen Menschen im Verbund mit anderen Suchthilfeverbänden an verantwortlich Handelnde in Gesellschaft und Politik. Mitarbeiterschulungen, Seminare, Impuls- und Arbeitstage waren ihr zudem über Jahre hinweg ein wichtiges Anliegen, von großer Bedeutung aber war ihr stets die Nähe zu den Menschen in den Selbsthilfegruppen. Sie selbst sagt heute rückblickend, dass sich in all‘ den Jahren ihre persönlichen Grenzen verschoben und ihr Horizont erweitert habe. „Es gab so viele Begegnungen und Situationen, die ich nie erlebt hätte, wäre ich nicht Vorsitzende der Freundeskreise gewesen.“
Hildegard Arnold hat viel Engagement in dieses Amt investiert und ihre ganz persönlichen 100 Prozent dafür in die Waagschale gelegt. „Dafür habe ich weit mehr bekommen“, sagt sie im Rückblick. Mit stehenden Ovationen bedankten sich die Mitglieder der Freundeskreise im Rahmen einer berührenden Verabschiedung.
Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe
Die Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe Landesverband Württemberg e.V. bestehen aus 82 Freundeskreisen. Rund 350 ehrenamtliche Mitarbeiter engagieren sich in 133 Gesprächs-gruppen für rund 1.800 Gruppenteilnehmer. Gemeinsames Ziel ist eine zufriedene und suchtmittelfreie Lebensgestaltung. Grundlage und Motivation der Arbeit ist die christliche Nächstenliebe. Im Verbund der Suchtkrankenhilfe übernehmen die Freundeskreise die wichtige Aufgabe der Nachsorge für suchtkranke Menschen sowie deren Angehörige und stabilisieren so die Behandlungserfolge von Suchtberatungsstellen und Fachkliniken.
Weitere Informationen unter www.freundeskreise-sucht-wuerttemberg.de oder per Telefon in der Geschäftsstelle des Landesverbandes 07333 3778.