Altersarmut
Die wachsende Altersarmut bekommt in der öffentlichen Diskussion mehr Beachtung. Dabei war schon aufgrund des immer größer werdenden Anteils alter Menschen an der Gesamtbevölkerung lange absehbar, dass sich deren Lebenslage zu einem wichtigen sozialpolitischen Thema entwickeln würde. Im Unterschied zum Armutsrisiko anderer Gruppen ist die Armut alter Menschen eine Sackgasse ohne Wendemöglichkeit.
War die Generation der über 65-Jährigen bis zur Jahrtausendwende eher weniger von Armut bedroht als der Durchschnitt der Gesellschaft, so ist sie nach den aktuellen Zahlen von 2022 des Statistischen Landesamtes mit 21,6 % mittlerweile um mehr als 5 % höher! Auch steigt das Armutsrisiko für ältere Mitbürger weitaus schneller als für die meisten anderen Bevölkerungsgruppen.
Die Diakonie in Württemberg setzt sich gegen Altersarmut ein und fordert:
- eine umfassende Sozialversicherungspflicht auch für Mini- und Midi-Jobs
- Zahlung von Rentenbeiträgen auch für Langzeitarbeitslose
- Stärkung der gesetzlichen Rente, Haupteinkommensquelle für 99 Prozent der älteren Menschen, und Ausweitung auf Selbstständige wie Beamte
- Einführung einer auskömmlichen Grundrente. Diese kann Menschen im Alter den Gang zum Sozialamt ersparen und lässt sich über Bundesmittel finanzieren, die ansonsten für Grundsicherung im Alter ausgegeben werden müssen.
- Weiterentwicklung der Pflegeversicherung dahingehend, dass sie die Pflegekosten umfassend abdeckt, damit alte Menschen nicht wegen ihrer Pflegebedürftigkeit in Armut gestürzt werden.
Bündnis gegen Altersarmut
Im April 2017 haben sich 31 Organisationen, Verbände und Gewerkschaften aus Baden-Württemberg in Stuttgart zu einem breiten gesellschaftlichen Bündnis gegen Altersarmut zusammengefunden, um noch vor der Bundestagswahl für einen Kurswechsel in der Rentenpolitik einzutreten. Die Bündnispartner eint die Sorge, dass bereits ab 2030 Millionen ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger auf den Gang zum Sozialamt angewiesen sein werden, wenn nicht heute gegengesteuert wird.
Aus dem Bündnispapier: „Eine reiche und soziale Gesellschaft darf es nicht länger zulassen, dass Menschen, die ein Leben lang gearbeitet haben, in Armut geraten. Ein Wechsel in der Rentenpolitik ist dringend nötig und auch möglich. Die gesetzliche Rente soll wieder die Wahrung des Lebensstandards im Alter ermöglichen. Sie muss Armut im Alter verhindern! Wir halten ein Rentenniveau von wenigstens 50 Prozent für erforderlich!“
Pressemitteilung zur Unterzeichnung
Projekte und Praxismaterialien
Beratungsstellen und Hilfen für Betroffene
Beratungsstellen und Hilfen für Betroffene
Die Diakonischen Bezirksstellen sind Dienste der evangelischen Kirche in Württemberg und Teil der freien Wohlfahrtspflege. Zentrale Aufgabe der Dienste ist die qualifizierte Beratung und Hilfe – insbesondere für benachteiligte Menschen in Not- und Problemsituationen.
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KulturTafel Heilbronn
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Die KulturTafel vermittelt Geringverdienern und Bedürftigen kostenlose Tickets für Kulturveranstaltungen, wie Theater, Konzerte, Literatur, Unterhaltung und Sport.
Initiative Lebensraum (ILM)
Initiative Lebensraum Möhringen-Fasanenhof-Sonnenberg e.V. (ILM)
Die ILM versteht sich als eine Plattform für alle Bürgerinnen und Bürger im Stadtbezirk, die sich mit ihren Kenntnissen und Erfahrungen für die Gemeinschaft engagieren wollen.
Sorgende Gemeinde werden
Sorgende Gemeinde werden - Grundlagen - Konzepte - Material
Sie können das Werkheft bei der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Altenarbeit (EAfA) unter eafa(at)ekd.de bestellen.
Theologische Impulse
Generationengerechtigkeit
Theologischer Impuls über Generationengerechtigkeit
Theologischer Impuls über Generationengerechtigkeit von Richard Haug (22.01.2013)
Gerechtigkeit für alle
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"Gerechtigkeit für alle" – Anregungen für einen Gottesdienst von Dr. Banzhaf, R. Haug, J. Huber.
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Uns geht’s gut!? – Reichtum und Armut im Alter
Uns geht’s gut!? – Reichtum und Armut im Alter von Monika Bauer (17.03.2012)
Positionen und Analysen
Armut und Gesundheit
Armut und Gesundheit
Arme Menschen sind häufiger krank und sterben früher. Zahlreiche Studien belegen, dass zwischen gesundheitlicher und sozialer Lage ein enger Zusammenhang besteht.