„Sieben Wochen ohne Sofort“
Diakonie startet Facebook-Aktion zum Ausstieg aus der Erledigungshektik.
Das Diakonische Werk Württemberg ruft zum Innehalten und Nachdenken auf. In der Fastenzeit setzt die Diakonie sieben Wochen lang vom 1. März bis 16. April 2017 in den sozialen Medien ihre Arbeitsfelder in Bezug zum Motto der kirchlichen Fastenaktion „Sieben Wochen ohne Sofort“. So ruft beispielsweise der Fachreferent für die seelische Gesundheit in der ersten Woche unter dem Motto „alles hat seine Zeit“ zum achtsamen Umgang mit sich selbst auf. Feedback und Diskussion sind ausdrücklich gewünscht.
Stuttgart, 27. Februar 2017 „Wir regen dazu an, in der Fastenzeit eigene Einstellungen und Gewohnheiten zu hinterfragen. Der Verzicht auf das schnelle Sofort und die Besinnung auf das, was uns trägt und ausmacht, soll Appetit auf das Leben neben der Alltagshektik machen“, sagt Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg. Fasten beschränke sich nicht auf den Verzicht von Alkohol oder bestimmter Nahrungsmitteln. Es bedeutet auch, den Mitmenschen in seiner Art wieder anders wahrzunehmen.
Sieben Wochen ohne ein „Sofort“. Geht das in der Diakonie? Sicherlich nicht immer und in allen Bereichen. Nicht in Krankenhäusern und den Altenpflegeheimen, nicht in der Soforthilfe bei einer Katastrophe – nicht, wenn Leib und Leben in Gefahr sind.
Aber: „Jeder Mensch braucht Zeit für sich, zum Auftanken und Regenerieren an Leib und Seele“, sagt Oberkirchenrat Kaufmann. Zeit für Ruhe, zum Nachdenken und zum Einüben von Geduld. Berufstätige und Schüler genauso wie Rentner und Menschen ohne Arbeit. „Sich in Geduld zu üben, ist schwierig besonders auch in Zeiten von Krankheit und Schwäche.“
Die seelische Gesundheit ist Thema der ersten Fastenwoche(1.-7. März). „Alles hat seine Zeit“: Nicht alles muss sofort und auf einmal geschehen, jeder Augenblick verdient Beachtung. Nicht jeder kann mithalten in der schnellen Taktung des Arbeitslebens. In der zweiten Woche (8. bis 14. März), heißt es: „Nicht alles sofort entscheiden.“ Die Diakonie legt dabei das Augenmerk auf die Familienplanung.
Seit mehr als 30 Jahren lädt die Aktion „Sieben Wochen Ohne“ ein, die Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostersonntag bewusst zu erleben und zu gestalten. Sieben Wochen Ohne heißt: eingeschliffene Gewohnheiten durchbrechen, die Routine des Alltags hinterfragen, seinem Leben möglicherweise eine neue Wendung geben oder auch nur entdecken, worauf es ankommt. In Kirchengemeinden, Schulen und Vereinen haben sich Tausende Fastengruppen gebildet.
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Das Diakonische Werk Württemberg
Das Diakonische Werk Württemberg mit Sitz in Stuttgart ist ein selbstständiges Werk und der soziale Dienst der Evangelischen Landeskirche und der Freikirchen. Auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes unterstützt der Wohlfahrtsverband im Auftrag des Staates hilfebedürftige Menschen. Das griechische Wort „Diakonia“ bedeutet „Dienst“. Die Diakonie in Württemberg ist ein Dachverband für 1.200 Einrichtungen mit 40.000 hauptamtlichen und 35.000 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie begleiten Kinder, Jugendliche und Familien, Menschen mit Behinderungen, alte und pflegebedürftige Menschen, Arbeitslose, Wohnungslose, Überschuldete und andere Arme, Suchtkranke, Migranten und Flüchtlinge sowie Mädchen und Frauen in Not. Täglich erreicht die württembergische Diakonie über 200.000 Menschen. Das Diakonische Werk Württemberg ist ebenfalls Landesstelle der Internationalen Diakonie, Brot für die Welt, Diakonie Katastrophenhilfe und Hoffnung für Osteuropa.