Gewinnerinnen und Gewinner des Diakonie Journalistenpreises 2018
Den diesjährigen Diakonie Journalistenpreis haben gewonnen Susanne Bessler, SWR Fernsehen, Nela Fichtner und Peter Lauber vom SWR Hörfunk, Studierende der Hochschule der Medien und die Berliner Journalistin Caterina Lobenstein.
Stuttgart, 2. August 2018. Die Gewinnerinnen und Gewinner des Diakonie Journalistenpreises Baden-Württemberg 2018 stehen fest. Die Jury aus namhaften Journalisten, Wissenschaftlern und Vertretern von Diakonie und Kirche wählte aus mehr als 100 Einsendungen die diesjährigen Preisträger aus.
In der Kategorie Fernsehen wird die Reportage von Susanne Bessler ausgezeichnet. Der Beitrag lief in der SWR-Reihe „Mensch Leute“. Unter dem Titel „Am Ende ist noch Platz für Glück“ porträtiert sie das Kinder-Palliativteam Rhein-Neckar in Heidelberg, Ärzte, die unheilbar kranke Kinder und Jugendliche bis zum Tod begleiten. Neben den starken O-Tönen überzeugt der Beitrag durch seine handwerkliche Leistung. Die Jury bewertete positiv, dass es der Autorin gelungen ist, den schmalen Grat zwischen medizinischer Sachlichkeit und großer emotionaler Betroffenheit der Protagonisten darzustellen. Stilistische Mittel werden sehr reduziert eingesetzt, Kinder und Jugendliche sehr nah, doch mit respektvoller Distanz gezeigt.
In der Kategorie Hörfunk lang geht der Diakonie Journalistenpreis an Nela Fichtner. Mit ihrem Beitrag „Weinen, lachen, wütend sein – wie Kinder gemeinsam trauern“ bei SWR 2 Glauben bearbeitet die Autorin ein weitgehend tabuisiertes Thema. Die Jury überzeugte, wie Nela Fichtner Kindern, die ein Elternteil verloren haben, eine Stimme gibt. Es gelingt ihr nachvollziehbar zu erklären, wie Kinder trauern. Die Bedeutung der Arbeit des Mannheimer Kinder- und Jugendhospizdienstes Clara wird eindrucksvoll dargestellt. Ein gut gestalteter Beitrag, der den Zuhörer berührt.
Der Preis für den Hörfunk-Kurzbeitrag geht an Peter Lauber von SWR Baden regional. Der Autor schildert einen Fall von gelungener Integration in der Gemeinde Wurmberg im Enzkreis. Das Portrait einer syrischen Schneiderfamilie ist liebevoll erzählt und handwerklich gut gestaltet. Die Jury lobte außerdem die regionale Anbindung der Geschichte
Der Siegerbeitrag in der Kategorie Online trägt den Titel „Von Sinnen“. Eine Multimediareportage von vier Studierenden im Magazin „edit“ der Hochschule der Medien in Stuttgart. Die Jury beeindruckte das kreative Herangehen. Mit einer Vielfalt an optischen und akustischen Möglichkeiten nähern sich die Autoren dem Thema Blindheit und Taubheit. Sie porträtieren auf hohem ästhetischem Niveau zwei Betroffene. Einfühlsam, wissenschaftlich eingebettet, wirkungsvoll.
Der Preis in der Kategorie Print wird vergeben für die Reportage „Royas neue Kleider“ in der Zeitung DIE ZEIT. Caterina Lobenstein zeigt die Geschichte eines afghanischen Mädchens, das nach der Flucht nach Deutschland beginnt, sich als Junge auszugeben. In der Sammelunterkunft inmitten zahlreicher afghanischer Familien werden alte Werte weitergelebt, nach denen Mädchen nichts gelten, Werte, vor denen die Familie eigentlich geflohen war. Die Jury würdigt mit dem Preis sowohl die journalistische, als auch die menschliche Leistung, die Vertrauensarbeit, die nötig war, diese Geschichte öffentlich werden zu lassen.
Der Diakonie Journalistenpreis Baden-Württemberg wird am 15. November 2018 in Karlsruhe verliehen. Es werden Preisgelder von insgesamt 12.500 Euro vergeben. Der Preis wird auch 2019 ausgelobt.