Freiwillige arbeiten trotz Schließungen weiter
Diakonie freut sich über engagierte und flexible Menschen im FSJ und in anderen Diensten
Stuttgart, 22. April 2020. Freiwilligendienstleistende der Diakonie Württemberg engagieren sich größtenteils weiter, auch wenn ihr Einsatzfeld schließen musste. Viele arbeiten jetzt in einem anderen Arbeitsbereich der Einrichtung oder engagieren sich ehrenamtlich. „Das Engagement, die Hilfsbereitschaft und die Flexibilität unserer Freiwilligen in diakonischen Einrichtungen sind groß“, sagt Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg. „Wir haben großen Respekt und freuen uns sehr über die Einsatzbereitschaft, die ein deutliches Zeichen für die christliche Nächstenliebe ist.“
Mehr als 70 Wechsel innerhalb diakonischer Einrichtungen von Engagierten im Freiwilligen Sozialen bzw. Ökologischen Jahr und Bundesfreiwilligendienst gibt es, Tendenz steigend, teilt Kirchenrätin Eva-Maria Armbruster, Vorstand Sozialpolitik im Diakonischen Werk Württemberg, mit. Viele Freiwillige, die in Werkstätten und in Schulen für Menschen mit Behinderungen eingesetzt waren, helfen jetzt zum Beispiel in den Wohngruppen mit. Eine Freiwillige arbeitet weiterhin in einem Jugendzentrum. Dort macht sie jetzt Verschönerungsarbeiten, fährt dreimal die Wochen Essen auf Rädern aus und hilft in einem Kleinheim Kindern und Jugendlichen beim Lernen. Ein 67 Jahre alter Mann im Bundesfreiwilligendienst war im Diakonieladen tätig und hilft jetzt in der Tafel. Eine andere Freiwillige war in der Grundschulbetreuung beschäftigt und arbeitet nun auf eigene Initiative hin ehrenamtlich in der Nachbarschaftshilfe.
Von Schließungen betroffen sind beispielsweise die Einsatzorte Kindertagesstätten, Schulen, Schulkinderbetreuung (Hort), Jugendhäuser, Tagesgruppen in der Jugendhilfe, Werkstätten für behinderte und langzeitarbeitslose Menschen sowie Tagesbetreuungen für Senioren.
Für die vielen Freiwilligendienstleistenden in der Pflege seien die Anforderungen spürbar gestiegen, sagt Armbruster. Persönliche Begleitung und Beratung der Freiwilligen und Einsatzstellen leisten die Mitarbeitenden der Diakonie derzeit telefonisch und digital. Die begleitenden Seminarwochen könnten wegen der bestehenden Auflagen nicht stattfinden. Das Diakonische Werk Württemberg arbeite mit Hochdruck daran, digitale Veranstaltungsformate zu entwickeln.
Die Diakonie Württemberg gehört mit rund 2.000 Plätzen zu den großen Anbietern von Freiwilligendiensten. Sie bietet Plätze im Freiwilligen Sozialen Jahr, im Freiwilligen Ökologischen Jahr und im Bundesfreiwilligendienst an. Bewerbungen sind während der Corona-Pandemie weiterhin möglich, die Beratung wird telefonisch durchgeführt.
Der Dienst dauert in der Regel 12 Monate, Beginn ist jederzeit möglich. Während das Freiwillige Soziale Jahr und das Freiwillige Ökologische Jahr für junge Menschen bis 26 Jahren offen steht, gibt es beim Bundesfreiwilligendienst keine Altersbeschränkung.