Diakonie für gerechten Pflegebonus
Eingliederungs- und Jugendhilfe nicht vergessen
Stuttgart, 2. März 2022. Die Diakonie in Baden und Württemberg hat sich für einen Pflegebonus ausgesprochen. Sie unterstützt entsprechende Pläne der Bundesregierung. Allerdings sei das bislang vorgeschlagene Modell zu bürokratisch. Die unterschiedliche Höhe der Boni für Mitarbeitende führten zu einem enormen Aufwand für die Träger. Zudem befürchten die beiden christlichen Wohlfahrtsverbände, dass das angedachte Modell zu Ungerechtigkeitsempfinden und Enttäuschung in der Belegschaft führen könnte. „Gleichwertige Arbeit erfordert einen gleichwertigen Bonus“, so die beiden Vorstandsmitglieder Beatrix Vogt-Wuchter, Diakonie Baden, und Kirchenrätin Eva-Maria Armbruster, Diakonie Württemberg.
Der bisherige Entwurf habe außerdem nicht alle Berufsgruppen im Blick. So würden die Beschäftigten in der Eingliederungshilfe (Behindertenhilfe und Sozialpsychiatrie) und der stationären Jugendhilfe für den Bonus nicht berücksichtigt, obwohl die Coronapandemie auch für sie erhebliche Belastungen gebracht hat. Sie hätten in den vergangenen 24 Monaten Enormes geleistet, so die Diakonie.
Die Diakonie in Baden und Württemberg mahnt an, dass es nicht erneut zu Ungerechtigkeiten unter den Mitarbeitenden in den Einrichtungen kommen dürfe. Die beiden Spitzenverbände fordern deshalb, den Bonus an alle Mitarbeitenden der relevanten Einrichtungen in gleicher Höhe auszubezahlen.
Wichtiger als die geplante Einmalzahlung seien jedoch bessere Arbeitsbedingungen, insbesondere in der Pflege und der Eingliederungshilfe. Dazu gehörten eine ausreichende Personalbemessung, Arbeitserleichterung durch Bürokratieabbau sowie konsequente Investitionen in Ausbildung. Nur so kann langfristig eine bedarfsgerechte Betreuung von Menschen in Eingliederungshilfe und Pflege gewährleistet werden.