Drittes Entlastungspaket mit guten Ansätzen
Appell: Sozial- und Pflegeeinrichtungen brauchen auch Hilfe bei Energiekosten
Stuttgart, 5. September 202. Die Diakonie Württemberg äußert sich überwiegend positiv zu den Beschlüssen der Regierung zum Entlastungspaket. „Wir begrüßen sehr, dass es Unterstützung für Menschen mit geringem Einkommen geben wird. Einmalzahlungen für Rentnerinnen und Rentner, Studierende und Auszubildende und ein bundesweites Nahverkehrsticket sind wichtig. Dazu brauchen wir aber auch die Zusage, dass es einen Gaspreisdeckel geben und keinem Menschen das Gas oder der Strom abgestellt wird“, sagt Oberkirchenrätin Dr. Annette Noller, Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg.
Noller weist darauf hin, dass auch die Evangelische Landeskirche in Württemberg die aus dem Energiebonus erwachsende Kirchensteuer zur Unterstützung armer Menschen zur Verfügung stellen wird. „Auch unsere über 50 Beratungsstellen in Württemberg sind weiterhin Ansprechstelle für alle Menschen in Not.“
Zur Bemessung des Regelsatzes beim Bürgergeld allerdings äußert sich die Diakonie Württemberg kritisch. Die Diakonie Deutschland hatte allein für den Inflationsausgleich mit dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung eine notwendige Erhöhung um 100 Euro pro Haushalt ausgerechnet. Mit einer ohnehin schon lange benötigten Anpassung der Regelsätze fordert die Diakonie eine Erhöhung um 150 bis 180 Euro. Auszurechnen sei, ob die Erhöhung für den Strompreisdeckel für den Allgemeinstrom, der ja im Regelsatz enthalten ist, ausreicht.
Damit soziale Einrichtungen leistungsfähig und für Menschen mit Hilfebedarf gut sorgen können, appelliert Dr. Kornelius Knapp, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Württemberg, an die Politik: „Auch Sozial- und Pflegeeinrichtungen brauchen direkte Hilfen bei den Energiekosten. Es muss dringend ein Paket zur Entlastung der Einrichtungen auf den Weg gebracht werden, denn wenn sie erst in Einzelverhandlungen gehen müssen, geht rückwirkend nichts mehr und sie haben kein finanzielles Polster.“