14. März 2025

Seelsorge ist wie Balsam für die Seele!

Kursteilnehmende halten Bilder von Früchten hoch.
Präsentation der "geernteten Früchte" des Seelsorgekurses wie etwa Selbstreflexion, Kommunikationsmodelle, regelmäßige Morgenimpulse oder das Entwickeln einer eigenen seelsorglichen Haltung.

„Seelsorge ist wie eine warme Decke, wenn es dich friert“, so beschreibt es eine Seelsorgerin, die mit zehn anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern den insgesamt neuntägigen Seelsorgekurs für Mitarbeitende diakonischer Einrichtungen im DWW besucht hat. 

Die Teilnehmenden lernten zwischen September 2024 und März 2025 insbesondere anhand zahlreicher Gesprächsprotokolle, was wichtig ist im Blick auf seelsorgliche Kommunikation. Dazu gehört auch, was Seelsorgerinnen und Seelsorger durch ihre eigene Persönlichkeit, ihre geistlichen Wurzeln sowie ihre Biografie in Gespräche einbringen und wie vielerlei Gefühle bei den Gesprächen mitschwingen.

„Die Teilnehmenden haben gelernt, auch auf die eigenen Gefühle und Intentionen zu vertrauen und den Menschen, mit denen sie ins Gespräch kommen, ‚Raum zum Sein‘ zu schenken“, berichtet Kursleiterin Claudia Krüger. „Humor, Liebe, Zeit, Empathie, ein gutes Maß von Nähe und Distanz, Widerstandsfähigkeit, Vertrauen, Zuhören, Achtsamkeit, Trost, Aushalten-können und Begegnungen auf Augenhöhe sind essentiell in der Seelsorge! Und – es gibt nicht für alles eine Lösung, auch das ist eine wichtige Erkenntnis.“

Der Seelsorgekurs in der Landesgeschäftsstelle richtete sich an Betreuungskräfte, Alltagsbegleiter/-innen und Pflegekräfte in der Altenhilfe oder Eingliederungshilfe, die seelsorgliche Aufgaben in der Einrichtung wahrnehmen bzw. solche in Zukunft wahrnehmen wollen. Am Ende der Ausbildung wurden nochmals die „geernteten Früchte“ (Themen) betrachtet:

  • Selbstreflexion, Kommunikationsmodelle, regelmäßige Morgenimpulse und „Worte auf den Weg“, das Entwickeln einer eigenen seelsorglichen Haltung, die Bedeutung eines diakonischen Umfelds, in welchem Seelsorge stattfinden kann.
  • Rituale und Formen des Abschieds spielen eine große Rolle und können Menschen stärken und trösten.
  • In allem Engagement ist auch die Selbstfürsorge wichtig, damit einem die Ressourcen erhalten bleiben – und die Freude gleichermaßen!                         
  • Dass Christinnen und Christen auch segnen dürfen, war eine neue Erkenntnis
  • Gefühle – die eigenen und die des Gegenübers – zu benennen, ist gar nicht so einfach!
  • Ein Gespräch auch wieder beenden, wenn einen das Gegenüber nicht loslassen will – auch das muss gelernt werden. 

Auch Fragen nach Seelsorge bei Menschen mit Demenz, die brennende Frage „Warum lässt Gott das zu?“ oder die Frage, wie Seelsorge auch interreligiös stattfinden kann, beschäftigten den Kurs. 

„Wir können so froh sein, dass wir wunderbare Menschen in unseren Einrichtungen haben, die sich trotz Fachkräftemangel und Engpässen mit fast grenzenloser Liebe den Menschen zuwenden“, sagte Claudia Krüger abschließend.

Ein neuer Kurs startet im Oktober, Anmeldungen sind möglich über das Fortbildungsprogramm des DWW.