Wichtige Themen obenauf
Bei der Mitgliederversammlung der Diakonie Württemberg ging es um Finanzfragen, die Aufarbeitung Sexualisierter Gewalt, die Versorgungssicherheit, Vielfalt in Führung und mehr.
Dr. Gisela Meister-Scheufelen, Vorsitzende des Präsidiums, nannte die Diakonie Württemberg einen „starken Verband“, innovativ und mitgliederorientiert. Es würden zentrale Themen bewegt und voran gebracht. Erneut zur stellvertretenden Vorsitzenden des Präsidiums wurde Dr. Juliane Baur, Dekanin in Schorndorf, gewählt.
Jahresabschluss 2023 und Wirtschaftsplan 2025 wurden einstimmig verabschiedet. Aufgrund zurückgehender landeskirchlicher Globalmittel kommt bis zum Jahr 2028 eine jährliche Einsparquote von 7,5 Prozent auf die Diakonie Württemberg zu.
Matthias Fenger, Vorstand beim Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart, dankte der Diakonie dafür, gemeinsam an der Zukunftssicherung der sozialen Daseinsvorsorge zu arbeiten.
Dr. Michael Blume, Antisemitismus-Beauftragter des Landes Baden-Württemberg, sprach in seinem Impuls von einem „feindseligen Dualismus“ in der Gesellschaft. Wenn Wachstum und Verteilung gefährdet seien, nähmen Menschen oft „den einfachen Weg“ und suchten Schuldige. Es sei wichtig, „dennoch“ – im Wissen um die Realität – für und nicht immer nur gegen etwas einzustehen, was die Diakonie Württemberg in guter Weise tue. „Eine Zukunft haben wir nur gemeinsam.“
Zu Aufarbeitung und Prävention sexualisierter Gewalt rief Prof. Thomas Großbölting, Mitautor der ForuM-Studie, dazu auf, protestantische Spezifika zu bearbeiten. Risikofaktoren seien etwa eine „geistliche Macht“ oder die fehlende Trennung von Beruf und Privatem. Auch mangelnde Rollenklarheit und „Harmoniezwang“ gehörten dazu. Eine Rahmenbestimmung zur Aufarbeitung wird für die Diakonie Deutschland am 1. Januar 2025 in Kraft treten und Richtschnur für die Einrichtungen sein.
Von den oft prekären Lebenssituationen von Menschen, die von sexualisierter und anderer Formen von Gewalt betroffener waren, berichtete Edwin Benter. Er forderte eine rasche „Entschädigung für Opfer“ und ein eigenes Beteiligungsforum für die Diakonie in Deutschland.