Arbeit muss aus der Armut herausführen
Krisen treffen Menschen mit niedrigem Einkommen besonders hart – am Sonntag sammeln die evangelischen Kirchengemeinden für die diakonische Arbeit.
Stuttgart, 16. Oktober 2023. Corona-Pandemie, der Krieg gegen die Ukraine und steigende Preise tragen zu einer Verschärfung der Armutslagen bei. „Uns macht Sorgen, dass auch erwerbstätige Menschen von Armut bedroht sind. Bedenklich ist, dass Menschen, die Arbeit haben, zunehmend in unseren Tafeln einkaufen.“, sagt Oberkirchenrätin Dr. Annette Noller, Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg. Es brauche dringend einen ausreichenden Mindestlohn und weniger Minijobs.
Die Diakonie Württemberg warnt vor den Folgen einer immer größer werdenden Lücke zwischen arm und reich. So sei es darüber hinaus für viele Menschen immer schwieriger, bezahlbaren bedarfsgerechten Wohnraum zu finden. Wer trotz Erwerbstätigkeit keinen bezahlbaren Wohnraum findet und vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen ist, fühle sich ungerecht behandelt. „Alle Akteure müssen dabei helfen, den Zusammenhalt der Gesellschaft zu stärken“, bekräftigt Annette Noller.
Am kommenden Sonntag, 22. Oktober, ist das Gottesdienstopfer in den mehr als 1.000 evangelischen Kirchengemeinden in Württemberg für die Arbeit der Diakonie bestimmt. Schwerpunkt der Sammlung ist die „Energiearmut“. Dazu sagt Oberkirchenrätin Dr. Annette Noller: „Gerade für Menschen, die bisher schon auf Sparflamme gelebt haben, sind die gestiegenen Energiekosten kaum tragbar.“ Hier unterstütze die Diakonie mit Beratungsstellen und Hilfefonds. Unterstützt werden auch Menschen, die aufgrund der Inflation in Schwierigkeiten gekommen sind.