Württemberg trifft Südkorea
Eine Delegation des Diakonischen Werks Württemberg hat die Partner-Universität Hanil in Südkorea besucht. Im Zentrum stand die Vernetzung und das gegenseitige Lernen im interkulturellen Austausch.
Die diesjährige Partnerschaftsreise führte in die Städte Busan, Gwanju, Jeonju und Seoul. Mit großer Herzlichkeit wurden Vorstand Dr. Robert Bachert, Diakonin Dr. Birgit Dinzinger und Diakon Matthias Rose von den Professoren Dr. Dr. Deok Hwan Kim, Dr. Wong Soo Kim und Pastor Youngkyoung Yoo sieben Tage lang begleitet.
Anders als in den Vorjahren nahm die Vernetzung und Kooperationsgespräche mit unterschiedlichsten Gesprächspartnerinnen und –partnern deutlich mehr Raum ein. Ein wesentlicher Inhalt war, dass die Vertreterinnen und Vertreter des Diakonischen Werks Württemberg in der Hanil Universität, im Stadtparlament von Jeonju und in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung in Gwanju Vorträge hielten und in intensive Diskussionen mit den Teilnehmenden gingen. Themenschwerpunkte waren das betriebswirtschaftliche Agieren von Non-Profit-Organisationen, die staatlichen Regelungen des BTHG, die diakonie- und theologiewissenschaftlichen Auseinandersetzung zum Themenfeld Vielfalt und Inklusion sowie die Wertehaltung und Organisation der internationalen diakonischen Arbeit. Es zeigt die in fast dreißig Jahren gewachsene Partnerschaft zwischen der vielfältig in Südkorea vernetzten Hanil Universität und dem Diakonischen Werk Württemberg.
Die große gegenseitige Bereicherung für das eigene diakonische Handeln ist, viel über die Wirklichkeit diakonisch-kirchlichen Lebens in Südkorea zu erfahren. Gerade in den Begegnungen und den Diskussionen wurden folgende Fragen und Themen in den Fokus gestellt: Kirchliches Wirken in die Gesellschaft hinein, Existenz einer Kirche im Spannungsfeld von Reichtum und Armut, interkulturelle Orientierung, das unterschiedliche Verhältnis von Staat und Kirche, insbesondere im Blick auf das Subsidiaritätsprinzip, Fragen zum konkreten selbstermächtigenden Handeln, gesellschaftlichen Entwicklung wie Einsamkeit, alternde Gesellschaft, Familienförderung, Digitalisierung, die Frage zur Friedens- und Versöhnungsarbeit zwischen Nord- und Südkorea, das ökumenische Zusammenarbeiten verschiedener Kirchen und anderes mehr. Durch diese Fragen und die Schilderung ganz anderer gesellschaftlicher Systeme und durch die gegenseitige Reflexion werden aktuelle Prozesse in Südkorea wie in der Arbeit des Diakonischen Werks Württemberg weiterentwickelt.
Die langjährige Partnerschaft mit der Hanil Universität ist getragen von einem großen gegenseitigen Vertrauen, die gemeinsame Grundhaltung „Zuerst der Mensch“ in seiner Gottesebenbildlichkeit und die interkulturelle gegenseitige Offenheit und Neugier voneinander zu lernen sowie die große Freundlichkeit der Gastgeber waren wieder prägend in der gemeinsamen Zeit.
Ausblick sind weitere Kooperationsbegegnungen unter anderem mit Menschen mit und ohne Behinderung, Studierenden, kommunalen Mitarbeitenden und Pastorinnen. Alle Anfragen die dazu gestellt wurden, haben das Ziel, gemeinsam das diakonisch ermächtigende Handeln in der Gesellschaft mit Menschen weiterzuentwickeln.