Kirche und Diakonie vergeben mehr als zwei Millionen Euro an Menschen in Not
Energiepreispauschale fließt direkt an Menschen in Notlagen
Stuttgart, 18. Juni 2024. Mit Fondsmittel in Höhe von bisher mehr als zwei Millionen Euro haben die Evangelische Landeskirche und die Diakonie in Württemberg Einzelpersonen unterstützt, um die Belastung durch gestiegene Energiekosten und andere Teuerungen abzumildern.
„Wir wollen als Kirche und Diakonie sichtbar und nah bei den Menschen sein und ihnen in ihren Sorgen und Nöten helfen. Nach wie vor haben Menschen Probleme damit, ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Wir sind deshalb dankbar für diese Möglichkeit der Unterstützung“, sagt Oberkirchenrätin Dr. Annette Noller, Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg.
Ermöglicht wird die finanzielle Einzelfallhilfe durch den 2023 kurzfristig eingerichteten Energiefonds #miteinander. Mit diesem Fonds gibt die Evangelische Landeskirche Württemberg ihre Mehreinnahmen aus der Besteuerung der staatlichen Energiepauschale vom September 2022 unmittelbar an Hilfebedürftige in Württemberg weiter. Sie stellte damit mehr als fünf Millionen Euro bereit, um Menschen zu helfen, die wegen der hohen Energiepreise in Not geraten sind.
Die 44 Bezirks -und Kreisdiakoniestellen und einzelne freie diakonische Träger in Württemberg wurden mit Fondsmitteln ausgestattet, um regional individuelle Hilfe leisten zu können. Auch Kirchengemeinden und diakonische Einrichtungen können Gelder aus diesem Fonds beantragen und zur Weitergabe über nachhaltige Energiekonzepte für Bedürftige einsetzen.
Zusätzlich zur Einzelfallhilfe sind bislang mehr als 20 Konzepte gefördert worden, zum Beispiel lokale Energiespartage, besondere Unterstützungsformate der Schuldnerberatungen oder praktische Hilfen und Beratung zur Senkung von Energiekosten. Der Schwerpunkt des Fonds liegt bei der Unterstützung von Menschen, bei denen eine verdeckte Armut zu vermuten ist oder Schamgefühle die Antragstellung von Sozialleistungen bisher verhindert haben, zum Beispiel ältere und kranke Menschen. Unterstützt werden Haushalte, die durch die Teuerungen der letzten Jahre in eine Notlage geraten sind.
Ziel der finanziellen Entlastung durch den Energiefonds #miteinander ist neben der kurzfristigen Hilfe zur Überwindung einer finanziellen Notlage durch Energiekosten auch die Beratung über zustehende Sozialleistungen. Bei Bedarf wird Kontakt zu den entsprechenden Stellen hergestellt. Den vielen Anfragen in der Sozial- und Schuldnerberatung kann die Diakonie derzeit kaum nachkommen. Die Beratung ist ein rein kirchensteuermittelfinanziertes Angebot der Bezirks- und Kreisdiakoniestellen mit rund 60 Standorten in Württemberg.