Von Lebensträumen und Nachtträumen
Stuttgart, 19. April 2023 – Die Offenen Hilfen der Diakonie Stetten kooperieren seit vier Jahren mit dem Jungen Ensemble Stuttgart (JES). Insgesamt zehn Kinder mit und ohne Behinderungen erarbeiteten gemeinsam unter der Spielleitung von Silke Wilhelm vom JES und Heilerziehungspfleger Ruben Hihn von den Offenen Hilfen ein inklusives Theaterstück mit dem Titel „Die Traumfänger*innen“.
Zwischen Januar und März entwickelten die Kinder zwischen zehn und vierzehn Jahren der inklusiven Theatergruppe immer mittwochs gemeinsam ein Theaterstück und brachten ihre Ideen zum Thema „Träume“ ein. Es ist inzwischen schon die fünfte Spielzeit, in der die Offenen Hilfen der Diakonie Stetten mit dem JES kooperieren und so waren einige der teilnehmenden Kinder bereits alte Hasen im Theaterspielen. „Die Kinder haben das Theaterstück eigenständig zusammengestellt. In den ersten Proben haben wir viel über Träume gesprochen und jedes Kind durfte von seinen Träumen erzählen. Dabei sind viele kreative und spannende Ideen zusammengekommen“, erzählt Ruben Hihn von den Offenen Hilfen der Diakonie Stetten. So erzählten die Kinder beispielsweise welche Lebensträume sie haben oder welche Träume sie schon einmal im Schlaf hatten. „Ein Kind will z. B. Geschichtenerzähler werden, ein anderes träumte von einem Schokoladenland und ein weiteres von einem Leben am Meer. Auch ein Einbruch in ein Traumarchiv war mit dabei“, schmunzelt Ruben Hihn. Für jeden Traum gestaltete die Theatergruppe eine Schublade, die sie dann auf der Bühne aufbauten.
Die Zusammenarbeit zwischen den Kindern mit und ohne Behinderungen funktionierte unter anderem auch deshalb bestens, da einige der teilnehmenden Kinder des JES bereits in inklusiven Spielclubs gespielt hatten. Die meisten Kinder von den Offenen Hilfen waren dagegen zum ersten Mal dabei. „Letztendlich war es dann teilweise so, dass die Kinder mit Behinderungen besser auf die anderen Kinder gehört hatten, als auf uns Betreuer“, lacht Ruben Hihn. Er empfand es als besonders spannend, wie die jungen Theaterspieler miteinander interagierten. „Wir haben die Kinder auf der Bühne komplett frei gelassen und es war sehr schön zu sehen, wie sie sich in kurzer Zeit weiterentwickelt haben“. Es fanden insgesamt vier Vorstellungen statt, davon war eine Vorstellung vor drei Schulklassen. „Wir haben viel positive Rückmeldung bekommen. Einige Eltern meinten auch, dass gerade die Begegnung mit den Kindern mit Behinderung für ihre Kinder schön war, da sie noch nicht so viel Kontakt mit Kindern mit Behinderung gehabt hätten“.
Für die kommende Spielzeit 23/24 ist wieder ein inklusives Theaterprojekt geplant. Dazu wird es spätestens im Juli eine Ausschreibung auf der Homepage des JES geben. Das Team vom JES und von den Offenen Hilfen wird sich in den kommenden Wochen zusammensetzen, um das nächste inklusive Theaterprojekt zu planen.
Mehr Informationen unter www.jes-stuttgart.de/mitmachen/