Mittelmeer noch immer tödlichste Fluchtroute für Geflüchtete
Zum Tag der Seenotrettung am 24. Juli 2022
Stuttgart, 21. Juli 2022. Noch immer führt die tödlichste Fluchtroute der Welt über das Mittelmeer. „Menschen vor dem Ertrinken zu retten ist kein Verbrechen, sondern ein Gebot der Menschlichkeit und der Nächstenliebe“, sagt Oberkirchenrätin Dr. Annette Noller, Vorstandsvorsitzende der Diakonie Württemberg, zum Tag der Seenotrettung am 24. Juli 2022. Bis Ende Juni zählte das UN Flüchtlingshilfswerk bereits 810 vermisste Personen auf dem Mittelmeer. Das Diakonische Werk Württemberg mahnt einmal mehr, diese Katastrophe nicht zu ignorieren, auch wenn sie momentan aus dem medialen Fokus geraten ist.
Während sich die europäische Gemeinschaft in beispielloser Solidarität um Schutzsuchende aus der Ukraine kümmert, läuft in Italien ein Prozess gegen Seenotretter wegen Beihilfe zur illegalen Einreise von Migranten. „Die Kriminalisierung von Seenotrettung muss aufhören“, fordert Noller. „Genauso wie die die bekanntgewordenen illegalen Zurückweisung von Schutzsuchenden an den EU-Außengrenzen.“
Die Diakonie Württemberg fordert, den raschen Ausbau von legalen Migrationswegen, um Alternativen zu den tödlichen Fluchtrouten zu schaffen. Außerdem brauche es dringend eine solidarische Aufnahme der Geflüchteten aus den überfüllten griechischen Lagern. Das Flüchtlingsschutz wichtig ist, zeigt die Ukraine-Krise sehr deutlich – hierbei darf es keine Unterscheidung geben, woher diese Menschen kommen, oder welchen Fluchtweg sie gewählt haben.