24. Oktober 2024

Recherchepreis Osteuropa 2024 verliehen

Preisträger:innen und Vertreter der Organisationen und Jury lächeln in die Kamera.
v. l.: Dr. Anneke Hudalla (n-ost), Moderatorin Renate Krekeler-Koch (Renovabis-Büro Berlin), Sonja Zekri (Journalistin SZ), Pfarrer Prof. Dr. Thomas Schwartz (Renovabis), Danil Usmanov, Emilia Sulek, Matthias Rose (Diakonisches Werk Württemberg) und Anna Alboth.

Die Preisträgerinnen und Preisträger des diesjährigen Recherchepreises Osteuropa stehen fest: Gewonnen haben die Recherchevorhaben der beiden Teams Emilia Sulek und Danil Usmanov sowie Anna Alboth und Nadine Wojcik. Die Preisverleihung fand am 24. Oktober in der Katholischen Akademie in Berlin statt.

Eine siebenköpfige Jury, bestehend aus Vertreter/-innen der Trägerorganisationen sowie renommierten Journalistinnen und Journalisten wie Dr. Christian Böhme (Tagesspiegel), Petra Bornhöft (taz-Panther-Stiftung), Kerstin Holm (FAZ) und Sonja Zekri (SZ), hatte aus 30 Einsendungen zwei herausragende Projekte ausgewählt, die mit insgesamt 7.000 Euro gefördert werden.

Emilia Sulek und Danil Usmanov untersuchen die Lebensumstände von Kindern der marginalisierten Roma-Minderheit in einem Betreuungszentrum für behinderte Mädchen und Jungen im ukrainischen Wilschany. Ziel der Recherche ist es, das Leben im und um das Kinderheim und die Bemühungen zu zeigen, mit der unrühmlichen Tradition des sowjetischen Betreuungssystems zu brechen und den Weg zur Öffnung gegenüber der Welt zu beschreiten, während der Krieg im Land tobt. Die Jury lobte das Projekt als eine tiefgründige und dringend notwendige Erzählung, die nicht nur auf Missstände aufmerksam macht, sondern auch den zivilgesellschaftlichen Einsatz für Veränderungen würdigt.

Zudem ausgezeichnet wurde das Projekt von Anna Alboth und Nadine Wojcik. Sie dokumentieren die Situation von geflüchteten Frauen an der polnischen EU-Außengrenze zu Belarus und die Rolle der lokalen Helferinnen und Helfer.

In einer Podiumsdiskussion mit dem Titel „Europäische Union XXL – Erweiterungspläne zwischen Geopolitik und Reformbedarf“ diskutierten die Anwesenden über die möglichen Erweiterungen der Europäischen Union.

Der Preis wird jährlich von Renovabis und „Hoffnung für Osteuropa“ in Kooperation mit n-ost ausgeschrieben. Er soll die Berichterstattung aus Mittel-, Südost- und Osteuropa stärken.