URAK bei Synodaltagung begrüßt

Die Mitglieder der Unabhängigen Regionalen Aufarbeitungskommission (URAK) im Verbund Württemberg sind auf der Frühjahrstagung der Landessynode begrüßt worden. Die URAK ist zuständig für die Aufarbeitung von Fällen sexualisierter Gewalt innerhalb der Landeskirche und dem Diakonischen Werk Württemberg.
Die Kommission soll das Ausmaß sexualisierter Gewalt feststellen, die Strukturen analysieren, die sexualisierte Gewalt ermöglichen oder begünstigen, Empfehlungen zur Prävention und Aufarbeitung geben und das geschehene Unrecht und die oft lebenslangen Folgen für Betroffene anerkennen. Zentrales Element der Aufarbeitungskommission ist die Partizipation. Die Aufarbeitung soll sich konsequent an den Interessen der Betroffenen orientieren.
Die URAK setzt sich aus sieben Kommissionsmitgliedern zusammen, die eine unabhängige Arbeitsweise garantieren sollen:
Ralf-Alexander Forkel und Wilhelm Kazmaier sind kommissarische Vertreter der betroffenen Personen aus Kirche und Diakonie. Die Benennung der Betroffenenvertretung und die finale Festlegung der Betroffenenvertretung wird bis Sommer erfolgen.
Als externe Expertinnen und Experten durch das Staatsministerium Baden-Württemberg wurden benannt: Irmgard Fischer-Orthwein. Fischer-Orthwein hat die „Anlauf- und Beratungsstelle Heimerziehung Baden-Württemberg“ aufgebaut und von 2012 bis 2018 geleitet. Dr. Dr. Andreas Kruse ist emeritierter Professor am Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg und früheres Mitglied des Ethikrats. Prof. Dr. Jörg Kinzig ist Direktor des Instituts für Kriminologie der Universität Tübingen.
Für die Landeskirche ist die Ulmer Prälatin Gabriele Wulz und für das Diakonische Werk ist Prof. Dr. Jürgen Armbruster, ehemaliges Vorstandsmitglied der Evangelischen Gesellschaft und früherer Geschäftsführer des Rudolf-Sophien-Stifts, in die Kommission entsendet worden.
Die URAK wird durch eine Geschäftsstelle mit Geschäftsführerin Katharina Binder unterstützt. Binder war als Sozialplanerin beim Landkreis Ludwigsburg und davor in einer Beratungsstelle für Frauen nach sexualisierter Gewalterfahrung tätig.
Synodalpräsidentin Sabine Foth dankte den Mitgliedern der Kommission im Namen der Landessynode, „dass Sie sich zu dieser verantwortungsvollen und äußerst wichtigen Aufgabe haben berufen lassen“. Die Fortsetzung der umfassenden Aufarbeitung sexualisierter Gewalt sei „eine Verpflichtung einerseits, aber vor allem sollte es für uns alle ein großes Anliegen sein.“