Ein gemeinsamer Beitrag zur Nachhaltigkeit
Remstal Werkstätten beteiligen sich an Tag der Artenvielfalt
Kernen-Stetten. Die Landwirtschafts- und Landschaftspflege der Remstal Werkstätten beteiligte sich am Tag der Artenvielfalt und legte gemeinsam mit interessierten Ehrenamtlichen eine Benjeshecke nähe der Grüntorstraße in Stetten an. Die Totholzhecke wurde auf einem Grundstück der Diakonie Stetten errichtet und trägt als Ausgleichsmaßnahme zur Nachhaltigkeit bei.
Bereits in den vergangenen Tagen vor dem eigentlichen Projekttag trafen Markus Neuffer, Gruppenleiter der Landwirtschafts- und Landschaftspflegegruppe der Remstal Werkstätten, und Kollege Robin Liskam gemeinsam mit den Mitarbeitenden mit Behinderungen die nötigen Vorbereitungen, um am besagten Samstag direkt mit dem Bau der Benjeshecke auf der Wiese des ehemaligen Naturdenkmals der Diakonie Stetten starten zu können. „Wir haben in den letzten Tagen viel Material, wie z. B. Steine von einem Weinberg, Äste und Zweige von Äpfel- und Birnbäumen sowie Laub hierhergebracht, damit wir gleich starten können“, erzählt Heilerziehungspfleger und Gruppenleiter, Markus Neuffer. Der Aufbau der Benjeshecke, also einer Hecke, die durch lockere Ablagerungen von hauptsächlich dünnem Gehölzschnitt, wie z. B. durch Äste und Zweige sowie durch Samenanflug entstehen, trägt als Ausgleichsmaßnahme zur Nachhaltigkeit bei. „Die Totholzhäufen bestehen aus verrottendem Holz und bieten nachher für Eidechsen, Salamander, Vögel und vielerlei Insekten Schutz und Nahrung. Wir beugen das Holz nach ganz bestimmten Regeln aufeinander auf. Nach und nach baut sich die Hecke durch den Windanflug und durch den Kot rastender Vögel von selbst auf“, erklärt Markus Neuffer.
Das Grundstück der Diakonie Stetten auf dem die neue Benjeshecke nun steht und auf dem einst ein Naturdenkmal stand, wurde im Jahr 2012 durch einen Sturm zerstört. „Der Sturm hat die Weidengruppe zerstört und um das Grundstück wirtschaftlich zu nutzen, ist die Fläche leider zu klein. Daher tragen wir mit diesem Projekt einen Teil zum Naturschutz und zur Nachhaltigkeit bei“, sagt Markus Neuffer. Als der BUND Ortsverband Kernen anfragte, ob er mit seiner Arbeitsgruppe am diesjährigen Tag der Artenvielfalt mit einem Projekt teilnehmen könne, war Markus Neuffer gleich davon begeistert. „Wir verbrauchen bei unserer Arbeit teilweise auch Ressourcen, indem wir z. B. Diesel für unseren Traktor benutzen und mit solch einem Projekt können wir wiederum etwas an die Natur zurückgeben“, erzählt er.
Nick Janowski und Sascha Leidig arbeiten bei Markus Neuffer in der Gruppe. Sascha Leidig liebt die Natur. Er hilft mit beim Aufbau der Benjeshecke, stapelt die Zweige aufeinander und bringt die Pfosten, die als Stütze für die Zweige dienen. „Ich bin schon lange in dieser Arbeitsgruppe und wir kommen viel rum, das gefällt mir. So eine Hecke haben wir schon mal gebaut“, erzählt Nick Janowski. Die Mitarbeitenden der Arbeitsgruppe sind das ganze Jahr draußen und erleben bei ihrer Arbeit alle vier Jahreszeiten hautnah mit. Für sie ist es immer wieder eine besondere Motivation, wenn sie sehen, was sie alles selbst geschaffen haben. Auch für eine ehrenamtliche Teilnehmerin ist das inklusive Projekt und der gemeinsame Bau der Benjeshecke an diesem Tag eine schöne Erfahrung: „Mir gefällt es, mit anderen ins Gespräch zu kommen und ich bekomme hier ein paar Ideen für meinen eigenen Garten“.
Stück für Stück nimmt die Hecke immer mehr Gestalt an, bis sie schließlich über einen Meter hoch und mehrere Meter breit ist. Am Schluss wird die Hecke noch mit Laub abgedeckt. So ist es ein idealer Nistplatz für Vögel und Insekten und wo Insekten sind, dort sind wiederum viele andere Tiere, die dort Nahrung finden. „Das war ein sehr schönes inklusives Projekt und für mich ist es zusätzlich ein ökologisch nachhaltiger Beitrag. Die Mitarbeitenden freuen sich, wenn sie mit anderen ins Gespräch kommen und für ihre Arbeit auch Anerkennung und Resonanz bekommen“, sagt Markus Neuffer.