Gegen Wohnungsnot und Menschenhandel: Mariane-Kraut-Frauenförderpreis
Die Evangelischen Frauen in Württemberg (EFW) zeichnen Lena Mekonnen und Doris Ayena für ihr Engagement in Äthiopien beziehungsweise Esslingen mit dem Mariane-Kraut-Frauenförderpreis aus. Dr. Birgit Susanne Dinzinger, Leiterin der Abteilung Migration und Internationale Diakonie der Diakonie Württemberg hält die Laudatio auf Lena Mekonnen. Die beiden Projekte, die die Jury ausgewählt hat, richten sich an Frauen in Not - das eine in Äthiopien, das andere in Esslingen. Die Preisträgerinnen erhalten für ihre Projekte jeweils 1.500 Euro.
„Frauen vor allem aus den ländlichen Regionen Äthiopiens, die Opfer von Ausbeutung und Menschenhandelim Auslandgeworden sind, erhalten Unterstützung und können Perspektiven für ihre Zukunft entwickeln,“ lobt Dr. Birgit Susanne Dinzinger, Leiterin der Abteilung Migration und Internationale Diakonie des Diakonischen Werks Württemberg die Arbeit von Mekonnen. Der Ansatz sei aber auch auf Prävention ausgerichtet und fördere Teilhabe und Selbständigkeit von Frauen, so Dinzinger weiter.
Die Agar Ethiopia Charitable Society kümmert sich um Opfer von Menschenhandel. 2005 wurde sie in Addis Abeba gegründet, ihre Arbeit wird zu über 90 Prozent durch Spenden, Zuschüsse internationaler Organisationen und temporären Projektmitteln finanziert. Die Preisträgerin Lena Mekonnen hat 2016/2017 ein Praxissemester bei Agar Ethiopia absolviert. Dort entwickelte sie Alltagsroutinen für die im Rehabilitationscenter lebenden Frauen, die ihre Gefühle beim Spielen und Basteln auszudrücken lernten und so wieder eine Beziehung ihren Kindern aufbauen konnten. Mekonnen reiste vor der Corona-Pandemie zweimal jährlich nach Äthiopien. Mit Vorträgen und traditionellen äthiopischen Kaffeezeremonien macht sie in Deutschland auf das Projekt aufmerksam und sammelt Spenden.
Das Esslinger Projekt „Ein Zuhause geben“ entstand 2018 aus einer Kooperation der Sozialpädagogin Doris Ayena und dem Frauenrat Esslingen. Ziel ist es, Frauen aus prekären Lebensverhältnissen in privaten Wohnungen unterzubringen. Der gesamte Prozess wird begleitet, vom ersten Kennenlernen bis zur Unterzeichnung der Papiere. Vermieter und Mieterinnen werden so ausgewählt, dass die Lebensvorstellungen und Interessen gut zueinander passen, damit auch die Vermieter zufrieden sind. Seit 2018 konnten Doris Ayena und ihr Team elf Frauen in Wohnungen vermitteln, auch aus umliegenden Landkreisen kamen bereits Anfragen.
Quelle: www.elk-wue.de, Foto: Evangelische Frauen in Württemberg (EFW)