Welttag für seelische Gesundheit
In Zeiten der Abstandsregel auf den Nächsten achten
Psychisch Erkrankte leiden besonders unter der Corona-Krise
Stuttgart, 9. Oktober 2020. Die Diakonie Württemberg ruft zum morgigen Welttag für seelische Gesundheit dazu auf, besonders auf Menschen mit psychischer Erkrankung oder seelischen Belastungen zu achten. Die Corona-Regel zum Abstandhalten führe zu weiterer Vereinsamung, die Angst vor einem Verlust der Arbeitsstelle zu großer Verunsicherung. Der Nächste dürfe nicht in die Ferne rücken. „Sorgt füreinander und gebt den Verzagten Zuversicht. Sie leiden besonders unter der derzeitigen Situation“, sagt Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg.
„Maßnahmen zum Infektionsschutz gehen hier vor einem strikten Aufruf zum Social Distancing“, so Kaufmann weiter. Durch das Einstellen von Gruppen in Kirchengemeinden, Selbsthilfe und Vereinen würden seelische Probleme und Notlagen spät oder gar nicht erkannt. „Es braucht deshalb eine erhöhte Aufmerksamkeit von jedem von uns: für Nachbarn und Bekannte, für Familienmitglieder und Freunde.“
Diakonische Dienste und Einrichtungen für Menschen mit psychischer Erkrankung leisten – auch und gerade unter Corona-Bedingungen – einen wichtigen Beitrag, damit Menschen gut über diese schwierige Zeit kommen, so Kaufmann. Insbesondere in der kommenden dunklen Jahreszeit seien diese Unterstützungsangebote von zentraler Bedeutung.