„Handy-Aktion Baden-Württemberg“ sammelt mehr als 100.000 Alt-Handys
Bildungskampagne und Sammelaktion für nachhaltige Projekte in Afrika
Stuttgart, 23. September 2020. Ein breites Bündnis von Organisationen aus Kirchen und Zivilgesellschaft, zu dem beispielsweise die beiden evangelischen Landeskirchen in Baden-Württemberg, das Diakonische Werk Württemberg mit Brot für die Welt, das Deutsche Institut für Ärztliche Mission (Difäm), das Evangelische Jugendwerk in Württemberg (EJW) und die Aktion Hoffnung Rottenburg-Stuttgart gehören, hat im Jahr 2015 die landesweite „Handy-Aktion“ gestartet. Nun kann die Aktion ein stolzes Zwischenergebnis vermelden: Bis Mitte 2020 wurden mehr als 106.000 gebrauchte Mobiltelefone gesammelt, davon allein über 15.000 im letzten halben Jahr.
Umweltminister gratuliert zu Sammelergebnis
Seit Juni 2017 ist die Handy-Aktion Baden-Württemberg Kooperationspartner der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Baden-Württemberg. Umweltminister Franz Untersteller als Schirmherr der Aktion gratulierte zum erzielten Sammelergebnis: „Die Handy-Aktion ist eines der anschaulichsten Beispiele für nachhaltigen Umgang mit wertvollen Ressourcen und damit für Umweltschutz. Was wir aus den alten Handys rausholen - Gold, Silber, Kupfer – können wir in neuen Handys als Sekundärrohstoffe wiederverwenden. Sie sind günstiger und müssen nicht unter oft sehr schwierigen Bedingungen aus dem Boden gewonnen werden. Recycling ist ökonomisch, ökologisch und sozial ein Gewinn.“ Untersteller ruft dazu auf, sich an den Sammelaktionen zu beteiligen und dabei mitzuhelfen, die Recyclingquote zu erhöhen. Mit den Handy-Sammlungen konnten somit rund 960 Kilogramm Kupfer, 16 Kilogramm Silber und 2,7 Kilogramm Gold in den Kreislauf zurückgeführt werden.
Wertvolle Rohstoffe in den Kreislauf zurückführen und über Hintergründe informieren
Die Handy-Aktion Baden-Württemberg hat es sich zum Ziel gesetzt, die Rohstoff-Schätze, die in den Schubladen-Handys enthalten sind, zu heben, so dass diese einem geordneten Recycling zugeführt werden können. Gleichzeitig möchte die Aktion auf die globalen Zu-sammenhänge beispielsweise bei der Gewinnung von Rohstoffen und der Fertigung auf-merksam machen. Bis Ende 2019 wurden rund 240 Bildungsveranstaltungen durchgeführt und dabei über 6.500 Personen erreicht. Mit dem Erlös der Handysammlungen werden drei Gesundheits-, Umwelt- und Bildungsprojekte in der Demokratischen Republik Kongo, in Uganda und in Äthiopien unterstützt. Ausgehend von Baden-Württemberg gibt es mittlerweile auch in Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und im Saarland ähnliche Aktionen, die in einem Netzwerk eng zusammenarbeiten.
Konfirmandinnen und Konfirmanden sammeln Alt-Handys
Derzeit läuft die sogenannte „Konfi-Schubladen-Challenge“, zu der die Landesbischöfe in Baden und Württemberg gemeinsam mit der Handy-Aktion Baden-Württemberg aufgerufen haben. Die Konfirmandinnen und Konfirmanden der beiden Landeskirchen werden dabei herausgefordert, selbstständig in ihren Gemeinden Handy-Sammlungen zu organisieren und im Zeitraum August bis November 2020 gemeinsam mindestens 38.000 gebrauchte Mobil-Telefone zu sammeln.
Ziel der „Konfi-Schubladen-Challenge“ ist es, dass die Konfis sich als Gruppe für ein gemeinnütziges Projekt einsetzen. Pfarrerinnen und Pfarrer können die Aktion unterstützen, sollen aber die Organisation nach Möglichkeit den Konfis überlassen. Wenn das Ziel, gemeinsam 38.000 Alt-Handys zu sammeln erreicht wird, wird für alle Teilnehmenden eine Wohnzimmerdisco mit DJ Faith per Livestream organisiert.
Der Begriff „Schubladen-Challenge“ basiert auf der Annahme, dass laut neuesten Umfragen (Bitkom Research, 2020) in Deutschlands Schubladen über 199 Millionen gebrauchte Mobil-Telefone ungenutzt herumliegen. Diese enthalten wichtige Rohstoffe, die über einen geordne-ten Recyclingprozess wiedergewonnen werden können.
Weitere Informationen zur „Handy-Aktion Baden-Württemberg“
Ergänzende Informationen
Im Trägerkreis der Handy-Aktion haben sich verschiedene Organisationen aus Baden-Württemberg zusammengeschlossen, die gemeinsam aktiv werden wollen. Sie kommen aus der Jugendarbeit, aus Kirche und Zivilgesellschaft, Aktionsgruppen, Fachdiensten und Eine-Welt-Organisationen. Dabei sind die Evangelischen Landeskirchen in Baden und Württem-berg, die Diakonie Württemberg mit Brot für die Welt, das Deutsche Institut für Ärztliche Mission e.V. (Difäm), das Evangelische Jugendwerk in Württemberg (EJW), die Aktion Hoffnung Rottenburg-Stuttgart e.V., der Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg e.V. (DEAB) und das Entwicklungspädagogische Informationszentrum Reutlingen (EpiZ).