Landespreis Werkrealschule verliehen
Gemeinsam mit dem Kultusministerium haben Caritas und Diakonie in Baden-Württemberg erstmals zehn Schüler mit dem Landespreis Werkrealschule ausgezeichnet. Die sieben Absolventinnen und drei Absolventen der Werkrealschule kommen aus ganz Baden-Württemberg und haben im Wahlpflichtfach „Gesundheit und Soziales“ mit hervorragenden Leistungen abgeschlossen und darüber hinaus besonderes soziales Engagement gezeigt.
Stuttgart, 18. Juli 2013. Im neuen Schloss in Stuttgart würdigte Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg, die „beeindruckenden Leistungen der Schüler“. Besonders freute er sich, dass die Preisträger ihre Bereitschaft gezeigt haben, „sich in besonderer Weise für ein gelingendes gesellschaftliches Miteinander und für Menschen, die Hilfe und Unterstützung benötigen, einzusetzen“. Er wies darauf hin, dass jährlich mehr als 4.000 junge Menschen ihr Freiwilliges Soziales Jahr oder den Bundesfreiwilligendienst bei Caritas und Diakonie in Baden-Württemberg verbringen.
Monsignore Bernhard Appel, Caritasdirektor der Erzdiözese Freiburg, hob das Engagement der Schüler hervor: „Sie haben sich eigenverantwortlich um ihre berufliche Perspektive gekümmert und für ihr Praktikum in einer sozialen Einrichtung sehr positive Rückmeldungen erhalten. Diese Eigeninitiative und das Interesse der jungen Menschen ist bemerkenswert, zukunftsweisend und verdient unsere Anerkennung.“ Sie bildeten beste Voraussetzungen für ein berufliches Weiterkommen und vielleicht auch für eine erfolgreiche Berufslaufbahn im sozialen Bereich.
Kultusminister Andreas Stoch betonte: „Die enge Zusammenarbeit der Werkrealschulen mit Unternehmen, Betrieben und sozialen Einrichtungen in der Region ermöglicht den Jugendlichen praxisnahe Einblicke in den Beruf.“ Diese besonders gelingende Form der Berufsorientierung sei eine gute Voraussetzung für den Übergang in die duale Ausbildung und damit für die Zukunft der Schülerinnen und Schüler.
Da die Werkrealschule berufsorientiert ausgerichtet ist, knüpften Diakonie und Caritas an den Praxisbezug an: Im Vorfeld der Preisverleihung im Neuen Schloss gaben sie die zehn Preisträger zusammen mit ihren Eltern und Lehrern einen Einblick in verschiedene Einrichtungen und somit in Arbeitsfelder im sozialen Sektor. Die Absolventinnen und Absolventen besuchten die Nikolauspflege in Stuttgart, ein Zentrum für Blinde und Sehbehinderte, sowie den Schlupfwinkel, Anlaufstelle für auf der Straße lebende Kinder und Jugendliche, oder alternativ das Stadtteilzentrum Haus 49 für soziale Jugendarbeit im Stuttgarter Nordbahnhofsviertel.
Für die Auswahl der Preisträger der 10. Klasse der Werkrealschule waren nicht nur die fachlichen, überfachlichen und praktischen Kenntnisse entscheidend. Auch die Rückmeldungen der Einrichtungen, in denen die Schüler Praktika absolviert hatten, galten als Bewertungskriterium. Außerdem zählten ehrenamtliches und soziales Engagement sowie Zertifikate, die die Jugendlichen in und außerhalb der Schule erworben haben.
Um die engagiertesten Schüler ausfindig zu machen, forderte das Kultusministerium unmittelbar nach den Werkrealschulprüfungen sämtliche Werkrealschulen im Land auf, die beste Schülerin und den besten Schüler des Wahlpflichtfachs zu nennen. Die Staatlichen Schulämter sichteten die Unterlagen, das Kultusministerium und die Kooperationspartner Caritas und Diakonie wählten die zehn Preisträger aus.
Neben dem Wahlpflichtfach „Gesundheit und Soziales“ wurden je zehn weitere Absolventen für die Wahlpflichtfächer „Natur und Technik“ sowie „Wirtschaft und Informationstechnik“ ausgezeichnet.