Soziale Themen herausragend publiziert
Journalistenpreis 2013 der Diakonie Baden-Württemberg wurde in Stuttgart verliehen.
Stuttgart/Karlsruhe, 22. November 2013. „Die Diakonie ist Sprachrohr für all diejenigen, die sich nicht selbst äußern können. Wir sind dabei auf die Hilfe der Medien angewiesen, dass sie unsere Anliegen aufgreifen und in die Gesellschaft hineintragen. Wir verleihen den Diakonie Journalistenpreis, um das Engagement der Journalisten dabei anzuerkennen“, sagte Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg, bei der Verleihung des Journalistenpreises der Diakonie Baden-Württemberg gestern Abend in Stuttgart. Oberkirchenrat Urs Keller, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Baden, wünschte sich, dass die Beträge und Geschichten weiter wirken und etwas bewegen.
84 Beiträge sind in diesem Jahr in den Kategorien Fernsehen, Hörfunk und Print eingereicht worden. Der Diakonie Journalistenpreis 2013 geht an vier Redakteure des Südwestrundfunks und einen der Heilbronner Stimme. Die Jury entschied sich unter den vielen hochwertigen Einsendungen für die Beiträge von Susanne Babila, Gundula Axelsson, Kay Lenck und Sandra Kolnik sowie Daniel Stahl.
„Susanne Babilas Beitrag ‚Kebab oder Schweinebraten` ist vordergründig eine muntere, hintergründig aber eine sehr nachdenkliche Reise in die deutsche Pflegelandschaft“, hob Thomas Stephan vom SWR Fernsehen bei seiner Laudatio für die Preisträgerin in der Kategorie Fernsehbeiträge hervor. Ihr Film mache klar, dass sich das deutsche Pflegesystem sehr schwer mit den Bedürfnissen von Migranten tue. Die Journalistin vom SWR gebe denen eine Stimme, die sonst ungehört bleiben, den Migranten der ersten Stunde. Thomas Stephan: „Susanne Babila macht Filme gegen das Wegsehen. Sie hat Licht auf ein sonst wenig beachtetes Thema geworfen und das ist ihr ausgezeichnet gelungen.“
Der Diakonie Journalistenpreis in der Kategorie Print geht an Daniel Stahl von der Heilbronner Stimme. In seiner Reportage ‚Das Leben des anderen´ stelle er eindrucksvoll die tiefe Freundschaft zwischen einem mehrfach behinderten Jungen und seinem ehemaligen Zivildienstleistenden dar, „zeigt wie aus Distanz und Ablehnung eine Freundschaft wird, die weit über den Zivildienst hinausgeht. Zehn Jahre danach kümmert er sich noch immer um ihn“, so Thomas Hauser, Chefredakteur der Badischen Zeitung. Daniel Stahl habe sich ganz in den Dienst seiner Geschichte gestellt. „Er braucht keine starken Worte. Die Geschichte erzählt sich selbst.“
„Mit ihrem Beitrag ‚Eine Frau und zwei Männer` ist Gundula Axelsson ein Kunststück im Radio gelungen“, lobte Laudator Bert Helbig, Programmchef von Die Neue 107,7 die Preisträgerin in der Kategorie Hörfunk. Diese ungewöhnliche Geschichte sei ein Meisterstück, um das Interesse an sozialen Themen zu wecken. Die interessante Geschichte über eine Frau, die mit zwei Männern zusammenlebt, ist großartig erzählt und zeigt eine interessante Entwicklung in zwischenmenschlichen Beziehungen auf.
„Rotlichtviertel im Wandel“ ist das Thema des Kurzbeitrages für den Hörfunk von Kay Lenck vom SWR4, mit dem er die Jury überzeugen konnte. „Bereits hinter dem ersten O-Ton steckt so viel Zeit, Vertrauen und Mitgefühl und hinter dem ganzen Beitrag steht so viel Elend, Gewalt und Ungerechtigkeit“ sagte Laudator Professor Jürg Häusermann aus Tübingen. Das einzige Stilmittel, das Kay Lenck in dem Beitrag zur Verfügung stehe, sei die Sprache. „Und dieses Stück Sprache symbolisiert die ganze Gewalt, die hinter dem Thema steckt.“
Dieses Jahr vergibt die Diakonie in Baden und Württemberg einen Sonderpreis zum Thema Altenpflege. Sandra Kolnik vom SWR4 hat mit ihrem Beitrag „Altenpflege – krisenfester Beruf mit schlechter Bezahlung“ die Arbeitsumstände gelungen skizziert. „Das 25-minütige Feature besticht durch Sachlichkeit, Sorgfältigkeit und Gründlichkeit in der Recherche“, lobte Christian Könemann, Pressesprecher der Diakonie Baden, in seiner Laudatio. Sandra Kolnik habe mit unglaublich viel Fleiß Fakten zusammengetragen und ein facettenreiches Bild der Altenpflege in Deutschland dargestellt.
Die Jury des Diakonie Journalistenpreises in Baden-Württemberg besteht aus Redakteuren, Wissenschaftlern und Vertretern der Diakonie. Der Preis wird 2013 zum elften Mal vergeben. Pro Kategorie ist der Preis mit 3000 Euro dotiert, der Preis für Kurzbeiträge im Hörfunk und der Sonderpreis Altenpflege mit je 1500 Euro. Unter www.diakonie-wuerttemberg.de/gewinner sind alle preisgekrönten Beiträge zu lesen, anzuhören oder zu sehen.
Der Journalistenpreis der Diakonie Baden-Württemberg wird 2014 erneut ausgeschrieben. Einsendeschluss ist der 30. April 2014.