Konfirmanden backen Brot für die Welt
Rund 80 Bäckereien und Kirchengemeinden beteiligen sich in Württemberg an der Aktion „Brot zum Teilen – Konfirmanden backen 5000 Brote“. Der Erlös kommt Kinder- und Jugendbildungsprojekten von Brot für die Welt zugute
Nellingen/Stuttgart, 1. Oktober 2014: „Die Konfirmanden kommen mit Brot in Berührung, dürfen entdecken und neu verstehen was Brot überhaupt ist und wie es hergestellt wird“, hob Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werk Württembergs, Landesstelle Brot für die Welt, hervor. Anlässlich des Pressegesprächs zur Aktion „Brot zum Teilen – Konfirmanden backen 5000 Brote“ öffnete die Bäckerei Schultheiß in Ostfildern-Nellingen ihre Tore. Rund 20 Konfirmandinnen und Konfirmanden aus verschiedenen evangelischen Gemeinden in Esslingen backten unter Anleitung von Chef Johannes Schultheiß und seinem Team Brot. Dieses Brot gaben die Konfirmandinnen und Konfirmanden anschließend gegen eine Spende an Freunde und Verwandte ab. Der Erlös kommt Kinder- und Jugendbildungsprojekten von Brot für die Welt in Kolumbien, Bangladesch und Ghana zugute.
Rund 80 Bäckereien und Kirchengemeinden mit circa 3000 Konfirmanden beteiligen sich an der Aktion, die zwischen Erntedank und dem ersten Advent erstmalig in Württemberg stattfindet. Bundesweit sind es rund 10.000 Konfirmanden. Die erste gemeinsame Aktion dieser Art von Kindern und Bäckerhandwerk zugunsten des evangelischen Hilfswerks Brot für die Welt fand 2012 in den beiden hessischen Landeskirchen statt. Sie war so erfolgreich, dass die Aktion in diesem Jahr bundesweit durchgeführt wird.
Der Name des Aktion „Konfirmanden backen 5000 Brote“ hat symbolischen Charakter und spielt auf die ‚Speisung der Fünftausend’ aus der Bibel an. Aber auch in anderen Stellen der Bibel, wie beispielsweise dem Abendmahl, wird die zentrale Bedeutung des Brots klar. „Ein Ziel der Aktion ist zu verstehen, dass wir Brot haben, andere aber nicht“, erklärte Kaufmann.
Das gute Verhältnis zwischen den Bäckereien und Brot für die Welt macht die Aktion „Brot zum Teilen – Konfirmanden backen 5000 Brote“ erst möglich. „Unsere Betriebe haben ihre Heimat in der Religion“, sagte Johannes Schultheiß, Landesinnungsmeister des Landesinnungsverbandes für das Württem-
bergische Bäckerhandwerk. Frank Sautter, stellvertretender Geschäftsführer des Landesinnungsverbandes für das Württembergische Bäckerhandwerk bestätigte dies und lobte die sehr gute und landesweite Zusammenarbeit zwischen handwerklichen Betrieben und Kirchengemeinden über viele Jahre hinweg: „Als Unterstützer und Sponsor von Brot für die Welt weiß man ganz genau, dass die Spende ankommt.“ Gleichzeitig bedauerte er, dass die Wertschätzung von Brot in der Bevölkerung verloren gehe. Brot sei ein Kulturgut und Grundnahrungsmittel, das eine hohe Wertigkeit habe. „Erst wenn man es nicht hat sieht man: Es ist nicht selbstverständlich.“ Pfarrer Martin Schwarz, Vorsitzender des Evangelischen Verbands Kirche-Wirtschaft-Arbeitswelt in Württemberg (KDA) und Beauftragter für Handwerk und Kirche erklärte, dass die Aktion auf zwei Wurzeln basiere. Seit einiger Zeit arbeiteten Brot für Welt und die Bäckerinnung eng zusammen. Zum anderen sei vor zwei Jahren in Hessen die Idee aufgekommen, man könne mit Konfirmanden für den guten Zweck backen. Selbst Brot zu backen und gegen eine Spende abgeben zu können, gefiel auch der Esslinger Konfirmandin Mathilda: „Ich finde es schön Menschen zu helfen die Hilfe benötigen. Es ist viel Arbeit Brot herzustellen und nicht selbstverständlich“.
Die Aktion „Konfirmanden backen 5000 Brote“ ist eine Kooperation zwischen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks und des Evangelischen Verbandes Kirche-Wirtschaft-Arbeitswelt (KWA) zugunsten von Brot für die Welt. In Württemberg wird die Aktion von der Landesstelle Brot für die Welt, dem württembergischen Bäckerhandwerk, dem Pfarrer für Konfirmandenarbeit und dem Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt (KDA) der Evangelischen Landeskirche in Württemberg durchgeführt.