Mit großem Geschick soziale Themen herausragend präsentiert
Journalistenpreis 2014 der Diakonie Baden-Württemberg in Karlsruhe verliehen.
Karlsruhe/Stuttgart, 7. November 2014. „Die Preisverleihung ist immer der Höhepunkt im Veranstaltungsjahr der baden-württembergischen Diakonie“, so Oberkirchenrat Urs Keller bei der Verleihung des Journalistenpreises der Diakonie Baden-Württemberg gestern Abend in Karlsruhe.
98 Beiträge sind in diesem Jahr in den Kategorien Fernsehen, Hörfunk und Print eingereicht worden. Der von der Diakonie in Baden und Württemberg ausgelobte Preis geht an zwei Journalistinnen von ARD Fernsehen und Deutschlandradio sowie einen Redakteur vom SWR Hörfunk. Ausgezeichnet wurde auch eine Serie der Stuttgarter Zeitung.
Sigrid Faltin bekommt den Preis für ihre ARD-Fernsehreportage „Kinder, Liebe, Hoffnung! – Ein dramatisches Jahr mit einer Patchworkfamilie“. Mit hohem handwerklichen Geschick und Feingefühl beschreibt sie die Lage von vier Kindern, die mit ihrem krebskranken Vater und dessen neuer Frau aufwachsen. „Sigrid Faltin hat in diesem Film alles richtig gemacht. Sie hat die richtige Form für das Thema gewählt. Sie hat großes handwerkliches Geschick in der Kunst des Erzählens und sie geht beeindruckend mit dem Thema Nähe und Distanz um. Sie ist immer nah dran, aber die Nähe ist nie unangenehm oder störend. Der Film fesselt vom ersten Augenblick bis zum Schluss. Deshalb bekommt Sigrid Faltin den Diakonie Journalistenpreis für den Bereich Fernsehen“, sagte Laudator Bert Helbig, Programmchef von DIE NEUE 107.7 in Stuttgart.
Annette Christine Hoch erhält die Auszeichnung für ihre Hörfunkreportage „Lena und ihre Klasse“. Ein schwerstbehindertes Mädchen erkämpft sich seinen Platz unter „normalen“ Kindern. Diese Reportage wurde im Jugendkanal des Deutschlandradios „Kakadu“ gesendet. „Annette Christine Hoch hat das Beste aus der Geschichte gemacht. Sie hat nicht doziert über Inklusion. Sie hat Kinder zu Wort kommen lassen. Diese haben den Begriff Inklusion einfach deutlich gemacht, ohne dass er auch nur einmal genannt wurde. Der Erzählrhythmus nimmt einen gefangen. Der Beitrag hat schnelle Szenenwechsel, viele unterschiedliche O-Töne und eine überzeugende Hintergrundmusik“, hob Matthias Schmidt, Mitglied der Chefredaktion der Stuttgarter Zeitung, hervor.
Der Preis für den Hörfunk-Kurzbeitrag geht an Andreas Gottschalk vom SWR Hörfunk. Der Autor überzeugte die Jury mit gleich zwei Geschichten: über die soziale Arbeit Jugendlicher und Innenansichten eines Hospizes. Thomas Hauser, Chefredakteur Badische Zeitung: „Kurzbeiträge sind die schwierigsten und verhältnismäßig aufwendige Stilformen. Andreas Gottschalk ist diese Form bei gleich zwei eingereichten Beiträgen hervorragend gelungen. Die Beiträge von ihm wecken Interesse an sozialen Themen und sind von hoher Informationsdichte. Deshalb hat er den Diakonie Journalistenpreis für Hörfunk Kurzbeiträge bekommen.“
Ausgezeichnet wurde auch die Serie „Stille Helden“ der Stuttgarter Zeitung. Sie ist eine Gemeinschaftsproduktion mehrerer Journalisten und berichtet von Menschen, die aus innerer Überzeugung unermüdlich arbeiten, um anderen Menschen Hilfe und Wärme zu bringen. „Erstmals hat die Jury eine Redaktion ausgezeichnet für eine Serie. Diese Serie ist beispielgebend für sozialen Berichterstattung. Und sie hält diese Berichterstattung nun über lange Jahre durch. Eine Redaktion muss es sich leisten wollen, diese Form täglich in der Zeitung unter zu bringen. Die eingereichten Portraits haben eines gemeinsam: Sie zeigen Menschen, die trotz schweren Schicksals Ja sagen zum Leben. Es ist eine Verbeugung vor dem Ehrenamt und zeigt: Das Leben ist bunt. Diese Serie bekommt deshalb den Diakonie-Journalistenpreis für den Bereich Print“, sagte Laudator Thomas Stephan, stellvertretender Redaktionsleiter von ARD-aktuell Südwestrundfunk.
„Sie haben Themen, die in die Gesellschaft gehören, öffentlich gemacht und damit in die Gesellschaft gebracht. Und das in hervorragender Qualität, dass man sich den Themen gar nicht verschließen kann. Wenn der Diakonie Journalistenpreis dazu beiträgt, dass soziale Themen in die Gesellschaft gebracht haben, dann hat er sich gelohnt und lohnt sich weiterhin“, so Peter Ruf, Pressesprecher des Diakonischen Werks Württemberg.
Die Jury des Diakonie Journalistenpreises in Baden-Württemberg besteht aus Redakteuren, Wissenschaftlern und Vertretern der Diakonie. Der Preis wird 2014 zum zwölften Mal vergeben. Pro Kategorie ist der Preis mit 3000 Euro dotiert, der Preis für Kurzbeiträge im Hörfunk mit 1500 Euro. Unter www.diakonie-wuerttemberg.de/gewinner sind alle preisgekrönten Beiträge zu lesen, anzuhören oder zu sehen. Der Journalistenpreis der Diakonie Baden-Württemberg wird 2015 erneut ausgeschrieben.
Fotos der Preisträger zum downloaden:
Kategorie Fernsehen: Sigrid Faltin
Bildunterschrift: Peter Ruf, Pressesprecher Diakonie Württemberg, und Preisträgerin Sigrid Faltin
Kategorie Print: Redaktion der Stuttgarter Zeitung
Bildunterschrift: Robin Szuttor (li.), Verena Mayer (2. v. re.), Frank Buchmeier (re.) Vertreter der ausgezeichneten Redaktion der Stuttgarter Zeitung
Kategorie Hörfunk: Annette Christine Hoch
Bildunterschrift: Annette Christine Hoch mit Christian Könemann, Pressesprecher Diakonie Baden, und der portraitierten 2. Klasse
Kategorie Hörfunk kurz: Andreas Gottschalk
Bildunterschrift: (v.l.)Tobias Bär, Leiter des Hospiz in Biberach, Christian Könemann und Andreas Gottschalk