Pflege und Betreuung – was kommt auf uns zu?
Kirchentag: Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe im Gespräch mit Eva-Maria Arm-bruster, Stellvertreterin des Vorstandsvorsitzenden des Diakonischen Werks Württemberg.
Die Baby-Boomer-Generation nähert sich dem Alter, in dem die eigenen Kräfte nachlassen. Ein Blick auf die Alterspyramide wirft Fragen auf: Wer wird sie einmal pflegen? Wie sieht Pflege heute aus? Wie wird sie sich verändern (müssen)? Wer wird die Kosten tragen? Experten, Fachpersonal und Angehörige informieren und diskutieren im Diakonie-Viertel (an der Leonhardskirche) am Samstag, 6. Juni 2015, von 11.00 bis 13.00 Uhr.
Stuttgart, 2. Juni 2015. Selbst mit Einschränkungen den Lebensalltag positiv gestalten – das war schon die Devise von Stuttgarts ehemaligem Oberbürgermeister Manfred Rommel: „Lieber krank leben als gesund sterben!“ Wie kann das heute und in Zukunft gut gelingen? Angesichts des demografischen Wandels, des Fachkräftemangels und der unzureichenden Refinanzierung ist es eine Herausforderung für die Gesellschaft, die gute Qualität der Pflege dauerhaft zu sichern. Laut Statistischem Landesamt (2014) wird beispielsweise der Pflegebedarf zu Hause bis 2030 um ca. 45 Prozent steigen.
„Die Menschlichkeit einer Gesellschaft zeigt sich insbesondere in ihrem Umgang mit kranken und pflegebedürftigen Mitmenschen,“ sagt Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe. Er wird sich mit Eva-Maria Armbruster unterhalten, Stellvertreterin des Vorstandsvorsitzenden des Diakonischen Werks Württemberg. Sie hat Pflegebedürftige und Pflegende im Blick: „In den Krankenhäusern gibt es immer mehr pflege- und betreuungsbedürftige Patienten. Krankenhäuser entlassen immer früher. Gerade Ältere brauchen deshalb im Heim oder zu Hause weitere Pflege. Für Mitarbeitende in der Pflege hat sich die Arbeit verdichtet, und Angehörige sind oftmals bis an die Belastbarkeitsgrenze gefordert. Es geht im diakonischen Sinn um die Würde aller: die der Pflegenden und die der Pflegebedürftigen.“
Experten aus unterschiedlichen Bereichen, Pflegefachkräfte und pflegende Angehörige tauschen sich im Diakonie-Viertel über Theorie und Praxis, Wunsch und Wirklichkeit in der Pflege von heute und morgen aus. Die Veranstaltung wird für Hörgeschädigte gedolmetscht.
Auszug der Kirchentagsveranstaltungen, die für Hörgeschädigte gedolmetscht werden. http://blog.diakonie-wuerttemberg.de/diakonie-wuerttemberg-auf-dem-kirchentag/veranstaltungen-fuer-gehoerlose/
Die Teilnahme an den Veranstaltungen der Diakonie während der Kirchentags ist kostenfrei. Weitere Informationen und Programmdetails: http://blog.diakonie-wuerttemberg.de/
Programmdetails „Pflege und Betreuung – was kommt auf uns zu?“
Samstag, 6. Juni 2015, 11.00– 13.00 Uhr, Diakonie-Viertel (an der Leonhardskirche)
Fachliche, ökonomische und ethische Herausforderungen
- 11.00 – 11.15 Uhr: Eröffnung und Grußwort, Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland
- 11.15 – 11.40 Uhr: Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe im Gespräch mit Eva-Maria Armbruster, Stellvertreterin des Vorstandsvorsitzenden des Diakonischen Werks Württemberg
- 11.40 – 12.10 Uhr: Vortrag von Professor Dr. Hermann Brandenburg, Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar, Theologische Fakultät und Pflegewissenschaftliche Fakultät
- 12.10 – 12.20 Uhr: Blitzlichter aus der Praxis: Pflegefachkraft ambulant Alexandra Fähnle, Ökumenische Sozialstation Nattheim/Heidenheim; Pflegefachkraft stationär Hans-Peter Besteck, Samariterstiftung; pflegende Angehörige Irmgard Linskeseder, Stuttgart
- 12.20 – 12.50 Uhr: Statements aus der Diakonie: Schwester Margarete Mühlbauer, Vorsitzende des Evangelischen Landesverbandes für Diakonie-Sozialstationen in Württemberg; Dr. Eberhard Goll, Vorsitzender des Württembergischen Evangelischen Fachverbandes für Altenhilfe
- 12.50 – 13.00 Uhr: Abschluss und Einladung zur Diakonie-Parade
Moderation: Diakon Martin Walter
Das Diakonische Werk Württemberg
Das Diakonische Werk Württemberg mit Sitz in Stuttgart ist ein selbstständiges Werk und der soziale Dienst der Evangelischen Landeskirche und der Freikirchen. Auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes unterstützt der Wohlfahrtsverband im Auftrag des Staates hilfebedürftige Menschen. Das griechische Wort „Diakonia“ bedeutet „Dienst“. Die Diakonie in Württemberg ist ein Dachverband für über 2.000 Einrichtungen und Dienste. Über 45.000 hauptamtliche Mitarbeiter und mehr als 35.000 Ehrenamtliche betreuen über 275.000 Menschen in Beratungsstellen oder Einrichtungen, in denen sie leben. Es sind Kinder, Jugendliche und Familien, Menschen mit Behinderungen, alte und pflegebedürftige Menschen, Arbeitslose, Wohnungslose, Überschuldete und andere Arme, Suchtkranke, Migranten und Flüchtlinge sowie Mädchen und Frauen in Not. Täglich erreicht die württembergische Diakonie über 100.000 Menschen. Das Diakonische Werk Württemberg ist ebenfalls Landesstelle der Internationalen Diakonie, Brot für die Welt, Diakonie Katastrophenhilfe und Hoffnung für Osteuropa.