Welcome Center gewinnt Fachkräfte
Diakonie Baden-Württemberg berät Einrichtungen, Dienste und internationale Beschäftigte. Seit einem Jahr unterstützt die Diakonie Baden-Württemberg mit ihrem Welcome Center Sozialwirtschaft (WCS) Unternehmen, Einrichtungen und Dienste darin, internationale Fachkräfte zu gewinnen und zu binden. Das einzige auf die Sozialbranche spezialisierte Welcome Center im Land hat bislang 400 Unternehmen sowie 300 internationale Fachkräfte beraten, begleitet und informiert.
Stuttgart, 7. September 2015. Soziale Einrichtungen profitieren vom Welcome Center. Sie haben zunehmend Bedarf an Fachkräften und einem Konzept, wie sie diese Fachkräfte gewinnen und binden können. In seinem ersten Jahr hat das Welcome Center Sozialwirtschaft bereits 300 Fachkräfte informiert und zur Beschäftigung in Unternehmen beraten.
Das WCS benennt Standards für die verantwortungsvolle Anwerbung internationaler Kräfte. Dies betrifft die Akquise aus dem Ausland sowie die Einstellung und Integration von Migranten und Flüchtlingen. Die Fachleute des WCS bringen Unternehmen und Fachkräfte nach Bedarf und Qualifikation zusammen. Sie helfen bei den Themen Anerkennung von Berufsabschlüssen, Nach- und Anerkennungsqualifizierung, der Suche nach geeigneten Sprachkursen und aufenthaltsrechtlichen Fragestellungen. Dabei arbeiten sie eng mit Ämtern und den anderen regional organisierten Welcome Centern zusammen. Die Mitarbeiter sind Experten für den gesamten Integrationsprozess ausländischer Fachkräfte und beraten in fünf Sprachen.
„Die Diakonie ist als einer der größten Wohlfahrtsverbände sowohl für Fachkräfte, die hierzulande arbeiten wollten, als auch für Unternehmen der Sozialwirtschaft auf der Suche nach gutem Personal die richtige Anlaufstelle“, sagt Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg. Die Kompetenz aus jahrzehntelanger Arbeit mit Migranten und der ständige Austausch mit Einrichtungen der Diakonie und anderer Wohlfahrtsverbände zahle sich auch auf diesem Feld aus. Der Finanzvorstand des Diakonischen Werks Baden, André Peters, ergänzt, man verfolge nicht das Ziel einer kurzfristigen Anwerbung ausländischer Fachkräfte für den deutschen Markt, sondern die nachhaltige Gewinnung internationaler Fachkräfte. Die Diakonie sei sich dabei ihrer sozialen Verantwortung bewusst. Die Fachkräfte würden deshalb über Perspektiven und Optionen umfassend informiert. Durch interkulturelle Trainings werde außerdem sichergestellt, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer wirklich zusammenpassen.
Der Personalbedarf wird in der Sozialbranche in den nächsten Jahren deutlich steigen, bedingt beispielsweise durch die demographische Entwicklung. Das Welcome Center baut daher die Begleitung von Projekten weiter aus und hat Konzepte für kleinere und mittlere soziale Einrichtungen und für unterschiedliche Regionen erarbeitet. So entstehen Synergien in regionalen Netzwerken. Beispielsweise arbeitet das WCS gemeinsam mit dem Verein für internationale Jugendarbeit daran, Gruppen von Fachkräften aus Griechenland, Portugal, Spanien und Rumänien mit Einrichtungen in Baden-Württemberg zusammenzubringen. In einem anderen neuen Projekt geht es darum, Flüchtlinge für die Ausbildung in der Altenpflege zu gewinnen.
Initiiert durch das Finanz- und Wirtschaftsministerium wurden vor knapp einem Jahr insgesamt elf Welcome Center ins Leben gerufen. Zehn von ihnen sind ausschließlich regional organisiert und für alle Branchen zuständig. Das Welcome Center Sozialwirtschaft ist richtet sich an die gesamte Sozialwirtschaft und deckt mit den Standorten Karlsruhe und Stuttgart ganz Baden-Württemberg ab. Im Jahr 2014 förderten das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft (MFW) sowie der Europäische Sozialfonds das WCS. Dieses und nächstes Jahr finanziert das MFW zu 60 Prozent; 40 Prozent tragen die Diakonie in Baden-Württemberg sowie refinanzierte Dienstleistungen.