„Landesarbeitsgemeinschaft der öffentlichen und der freien Wohlfahrtspflege in Baden-Württemberg (LAGÖFW) begrüßt die Vorstellung der Studie „Wohnungslosigkeit in Baden-Württemberg“
Stuttgart,30. November 2015. Die Landesarbeitsgemeinschaft der öffentlichen und der freien Wohlfahrtspflege in Baden-Württemberg (LAGÖFW) begrüßt die Vorstellung der Studie „Wohnungslosigkeit in Baden-Württemberg – Untersuchung zu Umfang, Struktur und Hilfen für Menschen in Wohnungsnotlagen“, die die Gesellschaft für innovative Sozialforschung und Sozialplanung e.V. (GISS) im Auftrag des Sozialministeriums Baden-Württemberg durchgeführt hat.
„Mit der Studie liegen nach langer Zeit wieder valide Daten und Informationen vor“, sagt der LAGÖFW-Vorsitzende Dieter Kaufmann. „Damit kann man den geänderten gesellschaftlichen Verhältnissen und Entwicklungen angemessen Rechnung tragen“. Die letzte umfassende Untersuchung wurde in Baden-Württemberg 1993 durchgeführt.
Die Studie liefert eine gute Grundlage, die anstehenden Probleme in der Obdach- und Wohnungslosigkeit zielgerichtet anzugehen und nachhaltige Konzepte zu entwickeln. Hierzu gehören insbesondere der Ausbau präventiver Angebote zur Verhinderung von Wohnungslosigkeit, eine verbesserte Organisation der Hilfen und die Entwicklung einer landesweit abgestimmten Strategie.
Zentraler Handlungsansatz ist jedoch die Schaffung von Wohnraum. „Die fachliche Hilfe kann dabei noch so gut sein, sie endet an den fehlenden Möglichkeiten, in Wohnraum zu vermitteln“, so Kaufmann. „Eine angemessene Wohnung gehört jedoch zum Existenzminimum, sie ist dessen zentraler Bestandteil.“ Die GISS-Studie kommt für die LAGÖFW zum richtigen Zeitpunkt. Denn sie beleuchtet aus anderer Perspektive die schwierige Situation auf dem Wohnungsmarkt in Baden-Württemberg: Es gibt immer mehr Menschen, die einfachen und preiswerten Wohnraum brauchen. Zuwanderung kommt verstärkend hinzu.
Die Schaffung von Wohnraum fällt nicht in die Zuständigkeit der LAGÖFW. „Dennoch werden wir getreu dem Motto `die Wohnung ist nicht alles, aber ohne Wohnung ist alles nichts` intensiv dafür werben, um zu bedarfsgerechten Lösungen zu kommen“, so Kaufmann.
Die GISS-Studie „Wohnungslosigkeit in Baden-Württemberg – Untersuchung zu Umfang, Struktur und Hilfen für Menschen in Wohnungsnotlagen“ wurde von der Gesellschaft für innovative Sozialforschung und Sozialplanung e.V. (GISS) im Auftrag des Sozialministeriums durchgeführt und umfasst nicht nur eine umfangreiche Datenbasis sondern auch zahlreiche Handlungsempfehlungen. Diese richten sich an die kommunale Ebene, welcher die Prävention und Beseitigung von Wohnungsnotlagen in eigener Verantwortung obliegtund enthält auch einige auf Landesebene umzusetzende Handlungsempfehlungen.
Die LAGÖFW ist der Zusammenschluss des Kommunalverbands für Jugend und Soziales (KVJS) und der Kommunalen Landesverbände in Baden-Württemberg als Träger der öffentlichen Sozial- und Jugendhilfe bzw. als ihre Spitzenverbände und der in der Liga der freien Wohlfahrtspflege in Baden-Württemberg zusammengeschlossenen Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege.