Interkulturelle Woche 2018: „Vielfalt verbindet“
Landeskirche und Diakonie: Europa muss Verantwortung übernehmen
Stuttgart, 6. September 2018. Mit einem Württembergischen Wort nehmen die Evangelische Landeskirche und das Diakonische Werk Württemberg die bundesweite Interkulturelle Woche vom 22. bis 28. September 2018 auf. Die Interkulturelle Woche steht unter dem Motto „Vielfalt verbindet.“ Zu dieser Initiative rufen die Kirchen bundesweit auf.
„Die Interkulturelle Woche bietet die Chance, Räume des Austausches und der Verständigung zu schaffen. Diese Chance gilt es zu nutzen, um darüber nachzudenken, wie wir Vielfalt gemeinsam leben und in gegenseitigem Respekt gestalten wollen“, sagen die Oberkirchenräte der württembergischen Landeskirche Ulrich Heckel und Dieter Kaufmann.
Kirche und Diakonie sehen sich in besonderer Weise dem Wohl des Gemeinwesens verpflichtet. Einen besonderen Schwerpunkt legt das Württembergische Wort in diesem Jahr auf die Flüchtlingsthematik. Dass Europa ein Europa der Menschenrechte bleibt, ist eines der zentralen Anliegen. „Als Kirche und Diakonie machen wir uns stark dafür, dass die Politik für eine gemeinsame europäische Verantwortung eintritt statt Abschottung und Verantwortungslosigkeit der Einzelstaaten zu fördern.“
Abwertung und Missachtung von Menschen dürfe es nicht geben. „Wir stehen in besonderer Weise an der Seite der Schutzbedürftigen. Dabei macht es keinen Unterschied, woher jemand kommt oder welche Geschichte er oder sie mitbringt.“ Die Achtsamkeit für den Mitmenschen als Ebenbild Gottes beginne bereits bei der Wortwahl. Menschenfeindliche Äußerungen, fahrlässige Pauschalisierungen und Herabwürdigungen hätten keinen Platz in einer offenen Gesellschaft der Vielfalt.
Die Oberkirchenräte kritisieren die aktuellen Einschränkungen des Familiennachzugs. „Die rigide Gesetzgebung wird Familien über viele Jahre hinweg trennen und Betroffene schwer belasten. Es stellt sich die Frage, wie sich Menschen unter derart erschwerten Umständen auf ein neues Leben in Deutschland einlassen können.“ Sie fordern, unverzüglich legale und sichere Zugangswege nach Europa zu schaffen und die Verwerfung und Kriminalisierung von Seenotrettern sofort zu beenden.
Sie setzen sich für eine dezentrale Unterbringung geflüchteter Menschen ein, die Teilhabe und Begegnung sowie Zugang zu unterstützender Hilfe fördert.