25. Juni 2019

Diakonie würdigt Alltagshelden

Gesellschaft braucht soziale Ausgestaltung durch freie Träger

Woche der Diakonie: 30. Juni – 7. Juli 2019: „Unerhört! Diese Alltagshelden.“ 

Stuttgart, 25. Juni 2019. Ihre Alltagshelden rückt die Diakonie Württemberg in der diesjährigen großen Spendenaktion, der „Woche der Diakonie“ vom 30. Juni bis 7. Juli 2019, in den Mittelpunkt. Mit ihrem Jahresthema „Unerhört! Diese Alltagshelden.“ würdigt die Diakonie ihre fast 50.000 haupt- und 35.000 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie diejenigen, die trotz Schwierigkeiten ihr Leben meistern.

„Wir machen auf Menschen aufmerksam, die tagtäglich im Geist der christlichen Nächstenliebe hoch engagiert und mit innerer Überzeugung andere Menschen pflegen, sich für Jugendliche oder Flüchtlinge einsetzen oder die trotz einer Behinderung oder Suchterkrankung zuversichtlich leben“, sagt Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg. „Sie wollen wir würdigen und ihnen wollen wir zuhören.“

Diakonie ist Dienstleisterin und Anbieterin im Sozialmarkt. Gemeinnützigkeit und Gemeinwohlorientierung sind leitende Prinzipien. Gewinne dürfen nicht erzielt werden, außer notwendigen Investitionsmitteln. „Dafür brauchen wir eine auskömmliche Refinanzierung unserer Arbeit. Die Diakonie bezahlt ihre Mitarbeitenden gut. Eine Pflegefachkraft verdient nach dreijähriger Ausbildung ab dem ersten Arbeitstag unter Berücksichtigung der Jahressonderzahlung rund 3.000 Euro brutto monatlich. Dazu kommt die betriebliche Zusatzrente, die der Dienstgeber nahezu ganz finanziert, das Leistungsentgelt sowie eventuelle Zeitzuschläge, Zulagen und Zusatzurlaubsansprüche. Unsere engagierten Mitarbeitenden sind diese gute Bezahlung wert“, sagt Oberkirchenrat Dieter Kaufmann. Ein reiner Preis-Wettbewerb zerstöre nicht nur die Qualität sozialer Dienstleistungen, sondern führe auch mittelfristig zu einer Aushöhlung der sozialen Infrastruktur.

Die Diakonie in Württemberg hat sich die „Mitgestaltung einer gerechten und solidarischen Gesellschaft“ zur Aufgabe gemacht, so hat sie es in ihrem Leitbild formuliert. Dies entspricht dem Prinzip der Subsidiarität. Immer öfter wollten hingegen Kommunalverwaltungen Leistungen selbst erbringen.

Diakonische Arbeit geschieht im Auftrag der Kirche und auch des Sozialstaats. Menschen in sozialer Not haben einen Rechtsanspruch auf Hilfe und Unterstützung, die die Diakonie in Württemberg in Partnerschaft mit dem Land und den Kommunen  leistet. Ebenso gestaltet sie die Sozialgesetzgebung in Baden-Württemberg mit.

Ein Beispiel für dieses Zusammenspiel ist die Arbeit im Quartier, in die sich die Diakonie einbringt. Kommunen, freie Träger, Bürgerinnen und Bürger sind aufgefordert, den sozialen Nahraum gemeinsam zu gestalten. „Diese Orientierung am Sozialraum muss dann aber mit einer Ausrichtung auf partnerschaftliche Zusammenarbeit, Vernetzung, Beteiligung aller relevanten Akteure, Bündelung von Ressourcen und Orientierung an den Bedürfnissen der Menschen gesteuert werden“, so Kaufmann.

Die Eröffnung der „Woche der Diakonie 2019“ findet am 29. Juni ab 10 Uhr auf dem Archivplatz in Schorndorf statt. Die Diakonie in Württemberg und im Rems-Murr-Kreis präsentieren sich und viele Alltagshelden aus der Region. Musik gibt es von den Bands Groove Inclusion, Elefantis, Sixteens aus Welzheim und dem Gebärdenchor der Paulinen-pflege Winnenden, die Wilde Bühne lädt zum Improvisationstheater ein und vieles mehr. Mit einem Markt der Möglichkeiten präsentieren sich die diakonischen Einrichtungen des Rems-Murr-Kreises, bei dem es viel zum Ausprobieren, Lernen und Staunen gibt.

Neben Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg, sind auch Landrat Dr. Richard Sigel, der Schorndorfer Oberbürgermeister Matthias Klopfer, Dekanin Dr. Juliane Baur und Dekan Timmo Hertneck bei der Eröffnung mit dabei.

Weitere Informationen zur "Woche der Diakonie" finden Sie hier.


Hinweise für die Medien

Gerne vermitteln wir Ihnen Alltagshelden zum Gespräch, beispielsweise:

-           Pflegekraft, die seit Jahren gerne ihren Dienst tut
-           junge Kosovaren, die in Württemberg eine Ausbildung in der Pflege machen
-           Geflüchteter, der nun selbst andere Flüchtlinge unterstützt
-           Menschen, die trotz Schwierigkeiten (Sucht, Schulden, Langzeitarbeitslosigkeit…) ihr Leben meistern
-           Ehrenamtliche, zum Beispiel in der Sterbebegleitung, im Tafelladen oder in der Flüchtlingsarbeit