12. Dezember 2023

Rassismus in Kirche und Diakonie

Die Veranstalterinnen und Veranstalter der Fachveranstaltung über Rassismus und Referentin Nathalie Eleyth. © Screenshot: Diakonisches Werk Württemberg

„Rassismus und Diskriminierung in Diakonie und Kirche“: Zu diesem Thema veranstalteten die Diakonie Württemberg, die Evangelische Hochschule Ludwigsburg, der Kreisdiakonieverband Ludwigsburg mit der Ökumenischen Fachstelle Asyl und die Fach- und Beratungsstelle für Weltanschauungsfragen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg einen Fachveranstaltung. Aufgrund des Bahnstreiks fand die Fachveranstaltung digital statt. Es war der erste Austausch der evangelischen Akteure über dieses Thema. Das Ziel: gemeinsam gegen Rassismus vorzugehen.

Zum Auftakt der Veranstaltung führte Nathalie Eleyth in die Notwendigkeit einer rassismuskritischen Theologie ein. Eleyth ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Christliche Gesellschaftslehre an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören Rassismuskritische und Postkoloniale Theologie und Kritisches Weißsein.

Referentin Nathalie Eleyth: „Diskriminierungsfreie Räume sind eine Illusion“

„Diskriminierungsfreie Räume sind eine Illusion“, sagte Eleyth. Rassismus sei in der deutschen Gesellschaft ist der „Normalfall“. „Jeder Mensch, der in Deutschland aufgewachsen ist, wird rassistisch sozialisiert.“

Kirche sei Teil einer rassistisch strukturierten Gesellschaft und Teil der Verhältnisse, die sie kritisiere und zu überwinden versuche. Es müsse darum gehen, Sensibilität dafür zu entwickeln und rassistische Verhältnisse zu kritisieren. „Kirche und Diakonie müssen eine hörbare Stimme in der Gesellschaft sein“, so Eleyth.

Sensibilität entwickeln und rassistische Verhältnisse kritisieren

Begleitet von Fachleuten aus Wissenschaft und Beratungsarbeit, diskutierten die Teilnehmenden mit Andreas Foitzik (adis e.V.) und Nathalie Eleyth anschließend über Rassismus in verschiedenen Arbeitsfeldern. Andreas Foitzik von adis e.V. sagte: „Es hilft nichts, Menschen für rassistisches Handeln zu beschuldigen und zu beschämen. Wir sind alle Teil des Problems – und vielleicht Teil der Lösung. Es geht darum, das zu verstehen und Verantwortung zu übernehmen.“ 

Unterstützung erhalten Engagierte unter anderem bei der Fach- und Beratungsstelle für Weltanschauungsfragen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg sowie bei der Fachstelle für interkulturelle Orientierung des Diakonischen Werks Württemberg e.V.