31. Januar 2025

Brot für die Welt-Partnerin setzt sich für Rohstoffgerechtigkeit ein

Die Gruppe steht lächelnd vor einer Präsentation mit Landkarte von Guatemala
Mayra Lisbeth Rodriguez Castro (3. v. l.), Susana Lopez Ramirez (4. v. l.) und Ralf Häußler (r.) beim Besuch der Landesstelle von Brot für die Welt.

Delegation aus Guatemala berichtet über Menschenrechtsverletzungen beim Abbau von Rohstoffen 

Das Team der Landesstelle Brot für die Welt hat am 31. Januar 2025 eine Delegation aus Mittelamerika empfangen. Mayra Lisbeth Rodriguez Castro, Leiterin des guatemaltekischen Netzwerk CENTINELAS, und Susana Lopez Ramirez, Mam-Maya Indigene aus Guatemala und Mitarbeiterin der Landpastorale der Diözese San Marcos in Guatemala, besuchten die Geschäftsstelle im Diakonischen Werk Württemberg in Stuttgart. 

Die guatemaltekischen Gäste und Ralf Häußler vom Dienst für Mission, Ökumene und Entwicklung der württembergischen Landeskirche sprachen über die gravierenden Folgen des Mineralabbaus in Mittelamerika, über Rohstoffgerechtigkeit, über die Verfolgung von Menschenrechtsverteidiger/-innen und die Rechte indigener Völker.

In Handys, PCs und anderen elektronischen Geräten stecken wertvolle Mineralien. Deren Abbau führt weltweit zu Menschenrechtsverletzungen und Konflikten. Das guatemaltekische Netzwerk CENTINELAS unterstützt mit Förderung von Brot für die Welt Menschen, die für ihr Engagement gegen Minen bedroht werden. „Oft sind es Frauen, die bedroht und kriminalisiert werden, zum Beispiel, weil sie sich weigern, ihr Land zu verkaufen“, so Mayra Lisbeth Rodriguez Castro. Bei CENTINELAS arbeiten kirchliche Basisorganisationen, indigene Organisationen und Menschenrechtsgruppen aus Guatemala zusammen, um Menschenrechte und ihre Verteidiger*innen zu schützen

Susana Lopez Ramires beschrieb im Gespräch, wie indigene Völker sich in ganz Mittelamerika vernetzen, um Minenprojekte zu stoppen. „Statt mehr Einkommen für die Menschen vor Ort bringen Minen massive Umweltzerstörung, Alkoholismus und Prostitution in unsere Gemeinden. Unternehmen und oligarchische Eliten versuchen, unsere Gemeinschaft zu spalten.“ 98 Prozent der Gewinne landen bei den multinationalen Konzernen im Ausland. Durch ihren Widerstand konnten bereits zahlreiche Minenprojekte aufgehalten werden.

Über die Delegation: 

Mayra Lisceth Rodriguez Castro ist Leiterin des guatemaltekischen Netzwerk von kirchlichen Basisorganisationen, Menschenrechtsgruppen und indigenen Organisationen „Centinelas“. Sie war sehr engagiert im Widerstand der Maya- und Xincavölker gegen den Versuch der sogenannten „Korrupten Eliten“ in Guatemala die Regierungsübernahme des demokratisch gewählten Präsidenten Arévalo zu verhindern. Der Bergbau und dessen Auswirkungen auf Mensch und Natur, sind ein zentrales Thema ihrer Arbeit.

Susana Lopez Ramirez ist Mam-Maya Indigene aus Guatemala und arbeitet in der Landpastorale der Diözese San Marcos. Dort liegt die größte Goldmine, Mine Marlin, die zwar 2017 geschlossen wurde, deren Auswirkungen aber die Region immer noch prägen. Sie arbeitet mit indigenen und kleinbäuerlichen Organisationen in der Verteidigung ihrer Landrechte und für die Beteiligung der indigenen Bevölkerung bei großen Projekten (ILO-Norm).